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Mit Muskelkater auf die Bühne

Vor fünf Jahren gegründet und schon die Nummer drei in der Stadt: Ein Freitaler Verein kommt mit seinen Tänzern groß raus.

Von Annett Heyse
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Wo Sport einfach nur Spaß ist. Beim Muskelkater Freital gibt es keinerlei Leistungsdruck, dafür werden hier manche (Mädchen)-Träume wahr.  F
Wo Sport einfach nur Spaß ist. Beim Muskelkater Freital gibt es keinerlei Leistungsdruck, dafür werden hier manche (Mädchen)-Träume wahr. F © Muskelkater Freital e.V.

Die Ballettröckchen und Kostüme lagern in einem Regal, das bis unter die Decke reicht. Daneben stehen Kleiderständer mit noch mehr Jacken, Hosen und Bodys bepackt. Um die 1.000 Leibchen, schätzt Ina Jentzsch, habe man inzwischen angesammelt. „Bis vor Kurzem befand sich das alles in meinem Keller und in meiner Garage“, berichtet Jentzsch, die zum Vorstand des Vereins Muskelkater gehört. Nun haben die Macher der Freitaler Sporttruppe erstmals so etwas wie ein Vereinsdomizil. Die Geschäftsstelle samt Lager befindet sich in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Brückenstraße.

Heimlich und still hat sich der Verein mit dem putzigen Namen zur Nummer drei unter Freitals Sportlern entwickelt. Das war zumindest der Stand Anfang des Jahres, als man 600 Mitglieder zählte. Vor einigen Tagen wurde der 700. Mitgliedsantrag eingereicht. „Das ist schon Wahnsinn. Erklären können wir uns diesen Erfolg selbst nicht so richtig, weil wir keinerlei Werbung machen“, sagt Jentzsch.

Die heute 43-Jährige gründete Muskelkater zusammen mit der Fitness-Trainerin Susanne Kaiser und Sabine Brottka, die sich vor allem um alles Finanzielle kümmert. „Ich war damals auf der Suche nach einem Verein, der Eltern-Kind-Sport anbietet“, erzählt Jentzsch. Doch weil sie für sich und ihren Sohn nichts fand, aber von anderen Eltern hörte, dass sie auch auf der Suche wären, wurde Muskelkater gegründet. Mit zwölf Kindern begann alles.

Obwohl es der Name nicht vermuten lässt – beim Muskelkater geht es locker zu. Der Verein bietet neben dem Tanzsport auch Fitness, Gesundheitssport und Yoga an. Es gibt eine Laufgruppe, ein Fußballteam und einen Sportkurs für Mütter mit Babys. Allen gemeinsam ist: Es gibt keinerlei Wettbewerbs- und Leistungsdruck. „Bei uns können alle mitmachen, egal wie fit oder wie dick. Wir bleiben in unseren Hallen und machen unser Ding“, sagt Ina Jentzsch. Die Muskelkater-Mitglieder gehen nicht zu Wettkämpfen oder Punktspielen. Lediglich die Tänzer treten mit Showprogrammen in der Öffentlichkeit auf.

Ina Jentzsch ist eine Mitgründerin von Muskelkater.
Ina Jentzsch ist eine Mitgründerin von Muskelkater. © Karl-Ludwig Oberthuer

Größtes Ereignis ist jedes Jahr ein knapp zweistündiges Tanzmärchen, das die verschiedenen Altersgruppen – die jüngste Tänzerin ist gerade zweieinhalb – einüben und im Kulturhaus aufführen. Damit alles sitzt, bedarf es großer Unterstützung. Die bekommt der Verein von vielen Eltern und Sponsoren. In Heimarbeit werden Kostüme und Requisiten angefertigt. Ein Ganztagskurs der Lessing-Schule baut die Kulissen. Technikaffine Väter kümmern sich um Musik, Licht und Bühnenaufbauten. Mütter schminken die Kinder und schnippeln Obst, damit zwischen den Auftritten kein Hunger aufkommt. „Wir haben zwar kein Vereinsheim, aber wir sind ein großes Netzwerk“, beschreibt es Jentzsch. Nicht unerwähnt lassen möchte sie alle Trainer und Übungsleiter. „Ohne sie wäre der Verein nichts.“ Von den Kindern der ersten Stunde sind einige inzwischen so weit, dass sie als Assistenten die Kurse unterstützen.

Die sind stark nachgefragt. Immer wieder käme es vor, dass die Kinder zum Tanzen plötzlich noch mehrere Freunde mitbringen. Manchmal wird es da schon eng. „Und mehr Hallenzeiten für weitere Kurse sind in Freital kaum noch zu haben“, beschreibt Jentzsch die Kehrseite des Erfolgs.

Den möchte man am 3. November feiern und lädt zum Vereinssportfest in die Halle der Hainsberger Schule ein. Von 9 bis 16 Uhr gibt es dort Sportspiele, Familienstaffeln und Showauftritte. Wer will, kann kommen und den Shootingstar unter Freitals Vereinen kennenlernen.

www.muskelkater-freital.de

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