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Modernes Domizil für die Spielleute

Der Spielmannszug Kleinröhrsdorf verfügt jetzt über ein modernes Gebäude. Beim Umbau haben auch die Vereinsmitglieder angepackt.

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© Jonny Linke

Jonny Linke

Kleinröhrsdorf. Nach mehr als drei Jahren Umbauzeit ist es nun so weit: Der Spielmannszug Kleinröhrsdorf kann sein hervorragendes Gebäude beziehen. In Zukunft sind noch kleinere Restarbeiten zu erledigen, die aber nicht mehr so großen Aufwand erfordern, sagt der Vorsitzende Kai Runge.

Das Domizil wird dringend benötigt. Denn der Spielmannszug erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Mit 80 Mitgliedern im Alter von sechs bis 50 Jahren und einem Kindergartenangebot in Großröhrsdorf und Kleinröhrsdorf benötigen die Musiker Platz und gute Trainingsmöglichkeiten. Für die über 30 Auftritte im Jahr wie auch vor kurzem beim Tag der Sachsen in Wurzen muss natürlich eifrig geprobt werden.

Förderprogramm zur Finanzierung genutzt

Das 1850 erbaute Fachwerkhaus hatte die besten Jahre hinter sich. Die Außenfassade bröckelte, durch die Hanglage in der Umgebung drückte Wasser in die Grundmauern. Die Farbe der Fenster löste sich ab und gefährlicher Schimmel bildete sich in den Übungsräumen. Außerdem gibt es ein großes Sicherheitsproblem beim Ein- und Ausgang zum Gebäude. In dem Haus wird quasi zu jeder Zeit musiziert. Weniger als zwei Meter trennten jedoch die Tür von der Straße. Alle Mitglieder, darunter viele Kinder mussten diesen gefährlichen Eintritt ins Gebäude mehrmals wöchentlich meistern. Gerade in Zeiten von starkem Autoverkehr ist das eine absolut untragbare Situation, so Runge. All diese Umstände sollen nun der Vergangenheit angehören. Mit einem Förderprogramm zur Verbesserung des ländlichen Raumes der EU konnte diese Mammutaufgabe gemeistert werden.

Angefangen hat alles im Jahr 2013 mit der ersten großen Baumaßnahme. Damals wurde um das komplette Fachwerkhaus eine moderne Drainage gelegt, sodass die Wassermassen, welche einerseits vom wenige Meter entfernten Fluss und andererseits vom Hang ins Gemäuer drückten, ferngehalten werden. Gleichzeitig konnte eine Fachfirma damit beginnen, die Gemäuer zu trocknen und für weitere Arbeiten vorzubereiten. Der Vordereingang zum Gebäude wurde kurzerhand durch eine kleine Umbaumaßnahme nach hinten in den Innenhof verlegt.

Verein unterstützte die Bauleute

Mit diesem gelungenen Meilenstein stand den nächsten Aufgaben nichts mehr im Wege. Nachfolgend konnte eine regionale Firma eine Gasheizung in dem Gebäude installieren. So kann das Gebäude immer kostengünstig für die Vereinskasse beheizt werden. Wichtig war hierbei den Musikern, dass die bestehende Ofenheizung intakt bleibt. Damit können die Kleinröhrsdorfer auch zukünftig fossile Brennstoffe nutzen.

Aber auch die aus den 60er-Jahren stammende Elektrik in dem mehrstöckigen Haus hatte ihre Dienste geleistet und entsprach nicht mehr den neuesten Sicherheits- und Brandschutzrichtlinien. So musste auch diese mühevoll neu verlegt werden, um jedes der vielen einzelnen Übungszimmer ausreichend mit Strom zu versorgen. Doch nicht nur Fachfirmen werkelten in den vergangenen Jahren eifrig an der neuen Bleibe der Musikfreunde. Auch der Verein selbst unterstützt die Bauleute nach Feierabend tatkräftig. So mussten Dämmungen verlegt, Türen und Fenster gestrichen und die Wände mit neuer Tapete versehen werden.

Damit die Räume noch einen musikalischen Wohlfühlfaktor erhielten, verzierten die Musiker die Zimmer noch mit verschiedenen musikalischen Motiven. Künstler bleiben halt auch bei solch Baumaßnahmen kreative Menschen.