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Mit Sherlock Holmes der Chemie auf der Spur

90 Schüler aus ganz Sachsen haben gestern an der TU Dresden bei der 15. Chemie-Olympiade knifflige Fragen beantwortet.

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Von Sophie Arlet

Karl Mau und Ella Hirche durften am Mittwoch statt im Klassenzimmer im Hörsaal sitzen. Die beiden Zehntklässler des Striesener Nexö-Gymnasiums hatten sich für den Landesausscheid der Chemie-Olympiade „Chemie – die stimmt“ qualifiziert. Der Wettbewerb findet schon seit 15 Jahren statt und soll Schüler der achten, neunten und zehnten Klassen auf das internationale Gegenstück vorbereiten. An dem nehmen dann vor allem Schüler der Oberstufe teil.

Gestern haben sich die besten Schüler aus Sachsen im Chemie-Hörsaal der TU Dresden an der Bergstraße versammelt. Kurz vor Beginn wurden noch mal eifrig Tafelwerke gewälzt und die Batterien der Taschenrechner überprüft. Karl Mau nimmt seit der achten Klasse an dem Schülerwettbewerb teil. In diesem Jahr hatte er sich erstmals für die Runde auf Landesebene qualifiziert. Der anstehenden Klausur sah er entspannt entgegen, schließlich will er bald Chemie als Leistungskurs belegen.

Alexander Kaufmann war mit seinen Eltern aus dem Erzgebirge angereist. Der 14-Jährige geht in Annaberg zur Schule. Mit Wettbewerben hat er bereits jede Menge Erfahrung. Er hat schon an Mathe-, Physik- und Informatik-Olympiaden teilgenommen. „Meistens gleichzeitig“, sagt seine Mutter Cornelia und lacht. Aufgeregt war Alexander daher nicht. „Es ist nicht wie eine Klassenarbeit in der Schule, weil man es ja freiwillig macht“, so der Schüler. Dann flitzt er schnell zu seinem Platz und nimmt die Fragebögen entgegen.

Die Textaufgaben werden jedes Jahr von Lehrern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammengestellt und sollen auch Spaß machen. In diesem Jahr mussten die Schüler zum Beispiel Sherlock Holmes und Dr. Watson bei den Ermittlungen in einem neuen Fall helfen, bei dem die Detektive das Labor eines Chemikers untersuchen. Als Hilfsmittel durften die Schüler nur ihren Taschenrechner und ein Periodensystem verwenden.

Manfred Rieth ist Physiklehrer am Nexö-Gymnasium und Mitbegründer der Olympiade. Gemeinsam mit anderen Lehrern und Studenten hat der 62-Jährige gestern die Schüler betreut und die Klausuren ausgewertet. Die sechs besten Jugendlichen aus jeder Jahrgangsstufe wurden ausgezeichnet und dürfen sich im Juni in Merseburg mit den Siegern aus Sachsen-Anhalt und Thüringen messen. Dann sind auch Karl Mau und vier seiner Mitschüler dabei. Insgesamt haben 21 Dresdner an dem Wettbewerb teilgenommen. Davon 18 vom Nexö-Gymnasium, das eine vertiefende naturwissenschaftliche Ausrichtung hat.