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Mit vollem Einsatz am Ball

Mit viel Schwung sind die Bälle beim Sportfest für Menschen mit Behinderungen geflogen. Zeit zum Bewegen und Spaß haben.

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© SZ Thomas Eichler

Von Nadine Franke

Ob es für das Treppchen auf dem Podium reicht, war am Vormittag noch nicht klar, als die ersten Medizinbälle aufschlugen und über den Rasen rollten. Nicht nur bei Andre Gäbel war der Ehrgeiz entfacht. Gerade noch machten sich die Teilnehmer bei der gemeinsamen Gruppenerwärmung bereit, dann herrschte sofort reges Treiben im Löbauer Stadion der Jugend.

„Auf die Plätze, fertig, los!“, dröhnte es aus den Lautsprechern, als die erste Gruppe für den 400-Meter-Lauf am Dienstag mit viel Eifer lossprintete. Drei Durchläufe sind das Minimum bei der regen Teilnahme. Der Großteil der Sportfans hatte sich an der Ziellinie versammelt, Rufe und Lachen waren ausgelassen, und überall gab es strahlende Gesichter. Begeistert feuerten sie die Läufer an. Auch die Nachzügler erhielten laute Zurufe, um durchzuhalten.

Die Musik schallte laut über den Platz anlässlich des 22. Sportfests des Oberlausitzer Kreissportbundes e.V. und der Rehabilitationsgemeinschaft Löbau e.V.

200 Teilnehmer aus elf Einrichtungen und Werkstätten des Landkreises besuchten das Sportfest, welches jeden Sommer für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen veranstaltet wird. „Es ist ihr sportlicher Höhepunkt des Jahres“, weiß Josephine Hofmann vom Oberlausitzer Kreissportbund. „Das Motto ‚Dabei sein ist alles‘ hat hier eine besonders große Bedeutung“, sagte Frau Hofmann. Denn trotz ihrer Beeinträchtigungen ist die Begeisterung der Sportler für das Fest enorm. Auch die Betreuerin Kerstin Eisebith aus der Werkstatt Löbau konnte da zustimmen: „Sie freuen sich jeden Sommer auf dieses Sportfest. Wir sind schon viele Jahre dabei, und es ist immer schön und gut organisiert.“

Neben den Disziplinen wie Pendelstaffel und Medizinballweitwurf gab es auch die spannenden Spaßstationen des Beruflichen Schulzentrums „Christoph Lüders“ Görlitz. Diese Stationen der zukünftigen Heilerziehungspfleger waren der wahre Höhepunkt. Jedes Jahr bringen sie neue Aufgaben nach Löbau. Dieses Mal musste die Nase beim Geruchsmemory getestet oder eine Spaßstaffel bewältigt werden. Da gab es nach der Runde Topfschlagen auch mal Dosenwerfen.

„Hier können Menschen Spaß am Sport haben, die sonst auf Barrieren stoßen“, sagte der Vizepräsident des Oberlausitzer Kreissportbundes, Christian Wiesner. „Das ist eine schöne Tradition in Löbau.“