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Mountainbike-Kids haben Ärger mit Crossstrecke

Der Parcours im Gelände des Mohrenhauses ist gesperrt. Dabei wäre er ideal für das Training der Sportler, ist deren Meinung.

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Von Peter Redlich

Wer hier trainiert hat und sich nicht langlegte, der kann wirklich mit dem Mountainbike umgehen. Vor fast zehn Jahren hat der Hausmeister im Mohrenhaus, Maik Schauder, die Trainings- und Wettbewerbsstrecke im Gelände beim Kinderschutzbund angelegt. Kinder und Jugendliche waren begeistert. Sogar Meisterschaften fanden hier statt.

Doch seit zwei Jahren ist die Downhill-Strecke gesperrt. Nachbarn hatten sich beschwert. Die Sicherheit in dem Waldgelände sei auch nicht mehr gewährleistet, hieß es. Der Mohrenhauspark ist kein öffentliches Gelände.

Trotzdem fuhren die Kids immer wieder rauf und runter, um ihre Tricks auf den gefederten Rädern mit den grobstolligen Reifen zu trainieren. Nichts ist reizvoller, als etwas Verbotenes. Doch jetzt soll richtig Schluss sein mit Mountainbiken rund ums Mohrenhaus.

Franz Fröhlich ist einer von den neun- bis vierzehnjährigen Jungs, die hier mit dem Rad unterwegs sind. Er und viele andere sind gegen das Verbot. Franz gehört zur 25-köpfigen Gruppe der jungen Bergradfahrer, die bei André Stübner vom Radladen Tretmühle, unter dem Dach des Vereins SV Elbland, jeden Mittwoch an den Hängen von Radebeul ihre Geschicklichkeit testen.

„Für uns wäre das ein großer Verlust. Wo sollen wir sonst üben und unseren Spaß haben“, beschwert sich Franz. Er will wissen, was die Gründe für das Schließen der Strecke sind und ob da nicht doch noch was getan werden kann.

Ihr Trainer André Stübner sagt, dass sie bewusst nicht mehr während des Mittwochtrainings auf die Strecke fahren. „Wir üben im Gelände drum herum“, sagt er, wohl wissend, dass die Strecke inzwischen gesperrt ist. Aber mit der Hoffnung, dass es irgendwann mal wieder möglich sein wird, dort zu fahren.

Und warum es nicht mehr auf der Strecke im Park sein soll, das sagt Reingard Piel, die Geschäftsführerin vom Kinderschutzbund: „Der Park unterliegt dem Denkmalschutz. Gemeinsam mit Studenten der Technischen Universität Dresden wird derzeit ein Konzept erarbeitet, wie das Gelände rund um das Mohrenhaus künftig genutzt werden sollte.“

Reingard Piel erläutert, dass es für die Strecke keinen Übungsleiter mehr gibt. Einige der Mountainbiker seien kreuz und quer durchs Gelände gefahren, wo auch Eltern mit kleinen Kindern und ältere Bürger spazieren. Das sei ein Sicherheitsproblem, auch für die Radfahrer. Dennoch wolle sie erreichen, dass wieder eine Lösung gefunden wird. „Das kann letztlich nur ein Kompromiss sein, auf einem etwas kleineren Gelände“, sagt die Kinderschutzbund-Leiterin, „der aber nicht früher als in etwa drei Jahren feststehen werde.