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Mühlenmuseum wieder geöffnet

Einblicke in die Historie der Seifersdorfer Ausflugsgaststätte Marienmühle kann man beim Tag des offenen Denkmals bekommen.

Von Rainer Könen
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"Hier ist richtig viel los":Der Biergarten der Marienmühle ist in diesen Tagen und Wochen ein beliebter Anlaufpunkt für Ausflügler, sehr zur Freude von Betreiberin Yvonne Eles.
"Hier ist richtig viel los":Der Biergarten der Marienmühle ist in diesen Tagen und Wochen ein beliebter Anlaufpunkt für Ausflügler, sehr zur Freude von Betreiberin Yvonne Eles. © Steffen Unger

Natürlich wurde auch die bekannte Seifersdorfer Ausflugsgaststätte Marienmühle von der Corona-Pandemie kalt erwischt. Eigentlich hatte Betreiberin Ivonne Eles mit dem Restaurantbetrieb Anfang Juni dieses Jahres starten wollen. Aber als im März der bundesweite Lockdown kam, „standen wir da, wussten auch erst mal nicht weiter“. Besonders ärgerlich für die Dresdnerin: Bereits Anfang des Jahres waren bei der Sanierung des Küchenbereiches des Restaurants Probleme aufgetaucht, mit denen sie nicht gerechnet hatte. Für die Einrichtung einer neuen Lüftungstechnik fand sich seinerzeit partout keine Firma.

Im Biergarten ist "richtig was los"

Die Betreiberin, die die Marienmühle im vergangenen Jahr von der Gemeinde Wachau in Erbpacht übernommen hatte, ahnte, dass sich die Eröffnung des Restaurantbetriebes wohl auf unbestimmte Zeit hinziehen würde. Dabei war sie nach ihrer Übernahme im vergangenen Jahr recht gut gestartet: Sie hatte im Außenbereich der Mühle einen Biergarten eingerichtet, aus dem im Winter ein Glühweingarten wurde – der übrigens sicher ab Anfang Oktober erneut eine Menge Besucher anlocken wird, ist sich die Betreiberin sicher.Aber Corona habe auch eine gute Seite gehabt, erzählt sie. So habe die Zahl der Ausflügler in den vergangenen Monaten rapide zugenommen. Und seitdem sie auch nach dem Lockdown wieder ihren Biergarten öffnen durfte, „ist hier richtig viel los“. Damit nicht genug: Die Arbeiten im Restaurant gehen mittlerweile wieder voran. Sollten sie wie geplant weitergeführt werden können – die große Unbekannte ist Covid-19 – werde man „im November ganz langsam den Restaurantbetrieb der Marienmühle wieder hochfahren können“, so Yvonne Eles. Dann werde man auch im Mühlenraum bereits die ersten Gäste bewirten können.

Eles sagt, dass die Zahl der Ausflügler in den vergangenen Wochen beträchtlich angestiegen sei. Was sicher zum einen mit den Ferien zusammenhänge, zum anderen aber auch ganz klar mit der Corona-Zeit zu tun habe. Viele der hiesigen kurzarbeitenden Menschen verbrächten ihre freie Zeit nun draußen, in der Natur. Wandern stehe da bei vielen derzeit hoch im Kurs, so Eles weiter. Das habe sie in Gesprächen mit Gästen erfahren.War das Seifersdorfer Tal schon von jeher ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer oder Radfahrer, sei der Andrang folglich immens gewachsen ist. Das da ein gastronomischer Betrieb wie die Marienmühle natürlich ein beliebter Anlaufpunkt ist, versteht sich.

Denkmalstag nutzen

Und noch eine besondere Neuigkeit gibt es: Beim diesjährigen bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der am Sonntag, 13. September, stattfindet, wartet die Marienmühle mit einer ganz besonderen Premiere auf: An diesem Tag nämlich können Besucher das Mühlenmuseum besichtigen. Nach vielen Jahren kann man sich dort wieder einmal umschauen. Besonders sehenswert ist da sicher die 65 Jahre alte Schachtturbine.Das Mühlenmuseum erstreckt sich über drei Etagen und enthält zahlreiche Exponate aus der Geschichte dieses Gebäudes. Man werde bis zum Denkmalstag das Museum soweit herrichten, auch Infotafeln aufstellen, sodass die Besucher einen nachhaltigen Eindruck von diesem markanten Gebäude bekommen.

Die Marienmühle im Seifersdorfer Tal hat eine lange Geschichte. 1532 erstmals als Obermühle erwähnt. 1851/52 wird ein mehrgeschossiger Neubau durch Graf Klar Gebhard von Brühl errichtet, 1898 brannte das Hauptgebäude aus, wurde wieder aufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Marienmühle Staats- und Parteigut der KPD, wurde später zu einem volkseigenen Betrieb umgewandelt. In den ersten Nachwendejahren restaurierte man die Ausflugsgaststätte recht umfassend. Vor einigen Jahren wurde das Gebäude vom Hochwasser bedroht. Doch seitdem die Wehranlagen verstärkt wurden, ist die Mühle wieder hochwassersicher.Yvonne Eles ist gespannt, wie die Eröffnung des Mühlenmuseums ankommen wird. Man kann aber davon ausgehen, dass sich zahlreiche Menschen diese Gelegenheit nicht entgehen werden lassen – wenn man schon mal im Seifersdorfer Tal unterwegs ist.

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