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Nachbarn wollen Brandopfern helfen

Nach einem Blitzeinschlag ist das Haus nicht mehr bewohnbar. Für den Wiederaufbau werden Spenden gesammelt.

Von Peggy Zill
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Nach einem Blitzeinschlag brannte es im Obergeschoss. Das Haus wird wohl nicht zu retten sein. Ein Neubau soll es ersetzen.
Nach einem Blitzeinschlag brannte es im Obergeschoss. Das Haus wird wohl nicht zu retten sein. Ein Neubau soll es ersetzen. © Sven Görner/Archiv

Weinböhla. „Es ist erschreckend, wie schnell ein Zuhause plötzlich nicht mehr da sein kann“, sagt Stephanie Vogel. Am Pfingstmontag hatte der Blitz in das Nachbarhaus am Schreinickenweg eingeschlagen. Der Dachstuhl und die darunterliegende Wohnebene sind völlig ausgebrannt. Was das Feuer nicht zerstört hat, wurde Opfer des Löschwassers und der starken Regenfälle der Tage danach. Stephanie Zeidler wohnt direkt nebenan. War noch in der Nacht vor Ort und hat auch in den Tagen danach versucht zu helfen. Obwohl die Feuerwehr schnell da war, ist das Haus unbewohnbar und ein Totalschaden. Es muss wohl abgerissen werden. „Auch wenn die stabilen Außenmauern es anders vermuten lassen“, so Stephanie Vogel.

Mittlerweile laufen die Aufräumarbeiten langsam an und ein Neubau ist das erklärte Ziel. Die Besitzer, Franziska und Matthias Zeidler, beide Mitte 60, leben derzeit mit dem, was Feuer, Löschwasser und Regen von ihrem Lebenstraum übrig gelassen haben. Schlafen vorerst im Wohnwagen hinter dem Haus, mit noch funktionierender Dusche und Toilette im Keller des Brandhauses. Geplant war anderes. Seit 1. Juli sind sie im Ruhestand.

Die Entscheidung der Versicherung, den Schaden zu begleichen, nimmt der Familie eine große Last. Dazu gehört aber die Empfehlung, das Haus wegen Totalschadens wegzureißen. Allerdings würde ein Neuaufbau im gleichen Umfang die Versicherungssumme um 25 Prozent überschreiten.

Stephanie Zeidler ist froh, dass ihre Nachbarn ihr Zuhause nicht aufgeben wollen. Und sie möchte helfen. „Es geht darum, für einander da zu sein“, sagt sie. Gemeinsam mit Achim Fischer und ihrem Vater Wolfgang Vogel hat sie deshalb einen Spendenaufruf veröffentlicht.

 „Wir würden uns sehr über finanzielle Unterstützung freuen. Dringend benötigt werden auch Handwerksfirmen, um einen baldigen Start der Bauarbeiten zu ermöglichen“, heißt es in dem Aufruf. Die Spenden werden ausschließlich zum Zweck der Errichtung des Wohnhauses verwendet. Da es sich um eine private Initiative handelt, können keine Spendenquittungen ausgestellt werden.

Gleichzeitig bedanken sich die Nachbarn bei den freiwilligen Feuerwehren von Weinböhla, Niederau und Großdobritz für den nächtlichen Löscheinsatz und bei den Rettungssanitätern. Es sei sehr beeindruckend, mit wie viel Können, aber auch Herzblut solch ein Einsatz ausgeführt wird. „Dieser großartigen Arbeit zollen wir höchsten Respekt, insbesondere auch der vielen Zeit, die im Vorfeld investiert werden muss.“ (mit SZ/IL)

Spendenkonto: IBAN : DE97 8509 5004 4468 5010 02, BIC: GENODEF1MEI, Kennwort: „Nachbarschaftshilfe nach Blitzeinschlag“