Viele Monate hat es gedauert, jetzt bekommt Bauunternehmer Frank Wießner die Möglichkeit, das Grundstück für das Narrenhäusel am Fuße der Augustusbrücke zu kaufen.
Die Stadt unterbreitet ihm ein notarielles Kaufangebot über rund 700.000 Euro. Das hat am Mittwochabend der Bauausschuss beschlossen und damit die Voraussetzung geschaffen, dass Wießner das Haus nach historischem Vorbild rekonstruieren kann.
Wie das Narrenhäusel wieder aufgebaut werden könnte, dafür hat der Investor drei Entwürfe erarbeiten lassen, von denen ein Gutachtergremium zwei in die engere Wahl gezogen hat. Einer davon orientiert sich an einem barocken Palais, der zweite an der Ansicht, wie das Gebäude vor der Zerstörung 1945 ausgesehen hat. Beide müssen jetzt noch einmal überarbeitet werden.
Der Bauausschuss beschloss, dass ihm die Entwürfe vor einer Entscheidung zwingend noch einmal vorgelegt werden müssen und er auch die Entscheidungshoheit hat. Linken-Stadtrat Tilo Wirtz sprach von einem Machtkampf, den es erneut zwischen Stadtplanungsamt und den Räten im Bauausschuss gegeben hat. "Das Stadtplanungsamt macht gern im stillen Kämmerlein weiter und entscheidet selbst, das wollten wir verhindern", sagt Wirtz. Das führe auch nicht zu einer riesigen Verzögerung. "Es hat Jahre gedauert, bis die Vorlage zum Verkauf des Grundstückes kam, jetzt muss Zeit sein, den geeignetsten Entwurf zu finden." Das bekräftigt auch Grünen-Stadtrat Thomas Löser. Die Unterschiedlichkeit der Entwürfe zeige, dass viel Interpretationsspielraum da ist. "Jetzt müssen die Vorlagen qualifiziert werden. Gut ist, dass die Räte das letzte Wort haben."
Laut Investor Wießner soll es jetzt schnell vorwärts gehen, die Entwürfe würden zeitnah überarbeitet und erneut präsentiert.