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Neue Pelletfabrik kauft Biomasse-Heizwerk

Die Holzverarbeitung am Flugplatz Rothenburg ist damit komplett in der Hand von EKO Energy. Noch im Juni beginnt der Testlauf.

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Von Arkadius Guzy

Für die Herstellung von Pellets wird Wärme benötig, um den Holzrohstoff zu trocknen. Das Pelletwerk am Rothenburger Flugplatz produziert die Wärme künftig selbst. Denn nun gehört auch das benachbarte Biomassekraftwerk zum Betrieb. Das Unternehmen EKO Energy kaufte das Kraftwerk. Es firmiert unter EKO Power Rothenburg O.L. GmbH. Über den Kaufpreis wurde von den Parteien Stillschweigen vereinbart.

„Der Kauf des Kraftwerks ist ein weiterer Schritt beim Ausbau des Standorts“, sagte Artur Steinbrecher auf Nachfrage. Er komplettiere das Projekt, so der Geschäftsführer von EKO Energy. Denn der Daseinszweck des Kraftwerks war schon immer, Wärme für den Produktionsprozess im Pelletwerk bereitzustellen. Darauf ist die Kapazität ausgelegt. Diese wird mit jährlich etwa 70000 MWh bei der Wärmeerzeugung und 16000 MWh bei der Stromerzeugung angegeben. Das Kraftwerk war Anfang 2009 in Betrieb gegangen. Nun befindet es sich zusammen mit der Pelletfabrik in einer Hand.

Es ist auch ein Stück Unternehmens-Philosophie: „Unser Ziel ist es, durch einen nachhaltigen Ansatz in der Beschaffung und Herstellung das Potenzial, das die Biomasse Holz als Energiequelle besitzt, komplett zu nutzen“, heißt es in der Darstellung von EKO Energy. So sollen unter anderem Rindenteile, die bei der Stammaufbereitung anfallen und nicht für das Verpressen der Pellets verwendet werden, im Kraftwerk verfeuert werden.

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres gab es um die Biotec Rothenburg GmbH, die das Biomassekraftwerk betrieb, einige Bewegung. Die Gesellschaft gehörte der Proenergy Contracting GmbH, die wiederum zur Marquard & Bahls AG zählte. Ende Oktober gab Marquard & Bahls dann den Verkauf des Energie-Dienstleisters Proenergy bekannt. Die Biotec Rothenburg GmbH wurde jedoch herausgelöst und blieb unter dem Dach der Marquard & Bahls AG. Die Betreibergesellschaft des Biomassekraftwerks am Flugplatz Rothenburg wurde der GEE Energy GmbH angegliedert, einem Tochterunternehmen der Marquard & Bahls AG.

Mit dem Verkauf gehört das Kraftwerk nun schließlich zu EKO Energy. „Ein Übergang aller Mitarbeiter der Biotec Rothenburg wurde mit der EKO Energy GmbH vereinbart“, heißt es in einer Pressemitteilung der Marquard & Bahls AG.

Im Pelletwerk selbst ist seit dem Richtfest im April weitere Technik dazugekommen: die Stammaufbereitung. Auch die neue Lkw-Zufahrt auf das Gelände ist nun gut auszumachen. Ein Kontrollhäuschen steht dort an den Lkw-Waagen.

In diesem Monat beginnt der Testlauf im Werk. Die Technik wird auf die Produktionsbedingungen hin geprüft. Die Anlage wird in den kommenden Wochen justiert, um spätestens im August die optimale und dann auch zertifizierte Produktqualität anbieten zu können. Die EKO Energy GmbH rechnet für 2012 mit einer Produktionsmenge von 120000 bis 140000 Tonnen Holzpellets. Dazu kommen noch Holzbriketts. Hier soll die Produktionsmenge bei 20000 Tonnen pro Jahr liegen.