Von Cathrin Reichelt
Gersdorf. Derzeit gehen vor allem die Jungs, die die Grundschule und den Hort in Gersdorf besuchen, ungern auf die Toilette. Denn dort stinkt’s. Voraussichtlich nach den Herbstferien soll das anders sein. Denn die Toilettenanlage wird saniert. „Derzeit befindet sich das Vorhaben in der Ausschreibung. Wir holen Kostenangebote für die Maler-, Fliesenleger-, Klempner-, Maurer- und Tischlerarbeiten ein“, sagt Harthas Bauamtsleiter Ronald Fischer. Die entsprechenden Aufträge sollen während des nächsten Stadtrates am 10. September vergeben werden.
Voraussichtlich in den Herbstferien wird der Umbau der Sanitäranlagen erfolgen – einige Vorarbeiten bereits eher. Geplant ist die Zusammenlegung der Mädchen- und Jungstoiletten in dem Raum, in dem sich bisher nur die Sanitäranlagen für die Mädchen befinden. Natürlich werden beide Bereiche durch eine Wand getrennt. Die Zahl der Mädchentoiletten wird von neun auf drei reduziert. Die Jungs bekommen zwei Toiletten und drei Urinale. In jeden Bereich kommen jeweils zwei Waschbecken und eine Lehrertoilette.
Bau erfolgt ohne Fördergeld
Die Anlagen für die Jungs werden komplett erneuert. Ob das auch für die Mädchen möglich ist, werde die Ausschreibung zeigen, so Fischer. Insgesamt stehen 50 000 Euro für das Projekt zur Verfügung. Fördergeld gibt es nicht. Wie der frei werdende Raum genutzt wird, in dem sich bisher die Sanitäranlagen für die Jungs befinden, steht noch nicht fest.
Die Sanitäranlagen in der Gersdorfer Grundschule „stammen noch aus tiefsten DDR-Zeiten“, erklärt der Bauamtsleiter. Vor allem für die Urinale gibt es keine Spülung, die nur durch einen einfachen Knopfdruck funktioniert. Dazu muss eine Art Wasserhahn aufgedreht werden. Manchmal wird das einfach vergessen – manchmal aber auch das Zudrehen. Zwar schaue der Hausmeister mehrmals täglich in den Sanitärräumen der Jungs nach dem Rechten. Trotzdem hat das unregelmäßige Spülen über die Jahre zu einer permanenten Geruchsbelästigung geführt. „Das war ein Anlass für die geplanten Veränderungen“, meint Ronald Fischer.
Der Anbau, in dem sich die Toilettenanlagen befinden, entstand in den 1960/70er Jahren. Zwischenzeitlich wurden zwar die Toilettenschüsseln und die -brillen erneuert. Aber wer spülen will, zieht nach wie vor an einer Kette, statt auf einen wassersparenden Knopf zu drücken. Das wäre wünschenswert. Denn die Toiletten sind stark frequentiert. Sie werden nicht nur von den Kindern genutzt, die die Grundschule und den Hort besuchen, sondern auch von Gästen bei Festen.
Sanitäranlage der Fassade bevorzugt
Die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschusses hatten sich die Sanitäranlagen im Mai angesehen und deren Sanierung befürwortet. Es hatte auch noch zur Debatte gestanden, das Geld für die Instandsetzung der Fassade der Pestalozzi-Oberschule in Hartha zu verwenden. Doch dies ist ohne Fördergeld nicht möglich. Das Projekt in Gersdorf kann die Kommune aus dem eigenen Haushalt stemmen.