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Neuer Ansprechpartner für Ausländer

Der Beauftragte für Integration und Migration im Landkreis kommt aus Bischofswerda. Seine Stelle wurde neu eingerichtet.

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Verständnis und Respekt in der gesamten Gesellschaft, aber auch unter den Zuwanderern selbst – das ist für Stephan Härtel die Voraussetzung für eine gelungene Integration. Der 41-Jährige ist neuer Beauftragter für Integration und Migration im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Bei der Wahl im Kreistag bekam er 52 Stimmen der 81 anwesenden Kreisräte einschließlich Landrat und setzte sich damit gegen seine Mitbewerber aus Dresden und Bremen durch. Die drei Kandidaten für die Wahl im Kreisparlament wurden aus insgesamt 103 Bewerbungen ausgesucht.

Zum ersten Mal hat damit der Landkreis einen hauptamtlichen Ausländerbeauftragten. Härtel folgt auf Heidrun Weigel aus Freital, die ehrenamtlich für Zuwanderer tätig war. Noch ist nicht klar, wann Härtel seine neue Stelle antreten wird. Derzeit leitet er das Amt für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Kultur in Bischofswerda. Das Thema Integration und Migration gehört dort ebenfalls zu seinem Aufgabengebiet.

Bei seiner Vorstellung im Kreistag sprach sich Härtel für eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen aus. Für Neuankömmlinge sei aber ein Heimaufenthalt von Vorteil, um sich zurechtzufinden, stellte er klar. Mit seiner Arbeit möchte er interkulturelle und sprachliche Kompetenzen vermitteln. Härtel war früher als freiwilliger Helfer in Ghana tätig, verbrachte aber auch eine Zeit im Jemen. Er bereiste zudem den Libanon und machte sich dort ein Bild über die Situation von Flüchtlingen. Er spricht nicht nur deutsch und englisch, sondern verfügt auch über arabische und ungarische Sprachkenntnisse, wie er sagte. Bei seiner Vorstellungsrede im Kreistag verwies er zudem auf sein Engagement bei der evangelischen Kirche.

Stephan Härtel wird zunächst befristet bis Ende 2019 für den Landkreis arbeiten. Die AfD-Fraktion hatte versucht, die Stelle bis 2016 zu befristen. Denn aus Sicht der AfD werden in Zukunft „erhebliche Veränderungen erforderlich sein, um den sozialen Frieden zu bewahren“. Die anderen Kreisräte folgten aber dieser nebulösen Argumentation nicht und bestätigten die Stelle bis Ende 2019. (SZ/dsz)