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Neues Geschichtsheft vorgestellt

Zudem fanden im Schoss  Hoyerswerda Sächsische Ehrenamtskarten  würdige Besitzer.

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Kerstin Noack, die Leiterin von Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda, und Oberbürgermeister Stefan Skora mit dem neuesten Hoyerswerdaer Geschichtsheft.
Kerstin Noack, die Leiterin von Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda, und Oberbürgermeister Stefan Skora mit dem neuesten Hoyerswerdaer Geschichtsheft. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Vorgestern, also am 1. Mai, wurde im voll besetzten Schlosssaal die Reihe „Neue Hoyerswerdaer Geschichtshefte“ offiziell um das 21. Exemplar, den Jahrgang 2018, erweitert. Diesmal ist eine Jubiläumsausgabe zu 750 Jahren Stadtgeschichte entstanden, natürlich initiiert vom im vergangenen Jahr gefeierten Jubiläum der nach weisbaren Erst-Erwähnung Hoyerswerdas am 1. Mai 1268, sagte Oberbürgermeister Stefan Skora.

Von diesem Tag stammt die Urkunde der Teilung der Oberlausitz zwischen den Brüdern Churfürst Johannes I. und Markgraf Otto IV., in der die Herrschaft Hoyerswerda erstmals erwähnt wurde. Das hatte die wissenschaftliche Leiterin des Stadtmuseums, Boglarka Szücs, im Neuen Hoyerswerdaer Geschichtsheft 2018 geschrieben. Die Broschüre ist ein sehr gut recherchierter „Katalog“ mit hochwertigen Farbaufnahmen und historischen Fotos zur Sonderausstellung „75 x Hoyerswerda“, 75 Exponate, die für ausgewählte Episoden der Stadtgeschichte aus 750 Jahren stehen. Diese Schau endete jetzt mit der letzten Führung. Das Heft aber sichert die Geschichten jener 75 ausgewählten Gegenstände, die die 750-jährige Stadtentwicklung repräsentieren, sagte Boglarka Szücs.

Ältestes Objekt ist der steinerne Wasserspeicher in Form eines Löwenkopfes von Mitte des 13. Jahrhunderts, der 1983 bei der Reparatur der eingebrochenen Schlossbrücke gefunden wurde. Die hölzerne Stadttruhe aus dem 15. Jahrhundert und die Postmeilensäule am Markt aus der Zeit, als August der Starke Sachsen regierte, führen in die Neuzeit. Die „Brautjungfer in sorbischer Tracht“ dieser Gegend wurde um 1900 aus Meißner Porzellan vom Dresdener Kunstprofessor Hugo Spieler als Teil seiner Serie von 25 kleinen Trachtenfiguren gefertigt. „Dieses besondere Stück konnte das Stadtmuseum ankaufen und es wird in der umgestalteten Dauerausstellung mit anderen Objekten vom Leben der Sorben erzählen“, schreibt Boglarka Szücs im Jubiläumsheft.

Da der 1. Mai aber Tag der Arbeit ist, wurde auch die Arbeit gewürdigt – und zwar die ehrenamtliche. Oberbürgermeister Stefan Skora, Frank Hirche (MdL) und einige Hoyerswerdaer Stadträte überreichten im Schlosssaal 105 ehrenamtlich tätigen Hoyerswerdaern die Sächsische Ehrenamtskarte. „Arbeitsaufwändig“ sei, so Stefan Skora, was die Ausgezeichneten seit Jahren für andere Bürger tun: „Das Ehrenamt ist nicht als gegeben hinzunehmen.“ Freiwillige Feuerwehrleute, Mitglieder vom vbff („Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern in Ostsachsen e. V.“), dem Kulturbund oder dem Bürgerbündnis „Hoyerswerda hilft mit Herz“ wurden geehrt. Sie alle können nun ein Jahr kostenlos den Hoyerswerdaer Zoo und das Schloss besuchen, zum halben Preis im Lausitzbad schwimmen und eine Eigenproduktion in der Lausitzhalle anschauen, erläuterte der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Uwe Blazejczyk, den Nutzwert dieser Karte. Einrichtungen anderer Städte, die sich an der Sächsischen Ehrenamtskarte beteiligen, stehen den Bürgern auch offen. Zu den Geehrten gehören Anna Schimko, die der Katechetin Silke Linke in der Kinghausgemeinde bei der Kinderarbeit hilft, und Paula Strobel als langjähriges Vorstandsmitglied des Kulturbundes. Kerstin Pacher organisiert seit 2009 wöchentlich für die Senioren des Sozialverbandes VdK Sachsen in Hoyerswerda den „Tag der Begegnung“.

Allen gewürdigten Ehrenamtlern ist wichtig, dass ihr Einsatz für die Stadtgesellschaft öffentlich gewürdigt wird – und sie machen natürlich weiter.