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Neues Haus für Klixer Feuerwehr

Seit Jahren haben die Kameraden ihr Domizil in der alten Schule. Die sollte saniert werden. Doch nun schwenkt die Gemeinde um.

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© Robert Michalk

Von Madeleine Siegl-Mickisch

Klix. Vor 30 Jahren saßen hier noch Schüler in den Klassenzimmern, doch daran erinnert längst nichts mehr. Seit Mitte der 1990er Jahre ist die alte Schule von Klix das Domizil der Feuerwehr – und sollte es eigentlich auch bleiben. Seit Jahren verfolgt die Gemeinde Großdubrau das Ziel, das Haus auf Vordermann zu bringen. Denn obwohl beim Umbau zum Gerätehaus vor 20 Jahren bereits viel investiert wurde, ist es stark sanierungsbedürftig. Das ist schon beim Blick aufs Dach zu sehen. Zwischen den Gauben dringt Wasser ein, im Raum darunter, in dem sich einst der Jugendklub befand, fällt schon Putz von der Wand.

Doch die Gebäudeschäden sind das eine. Das andere sind die Anforderungen, die heutzutage an ein Feuerwehrgerätehaus gestellt werden. Und da liegt einiges im Argen, wie sich nach einem Vor-Ort-Termin mit einem Vertreter der Unfallkasse herausgestellt hat. Martin Maier, Standortleiter der Feuerwehr Klix, zählte die wichtigsten Punkte auf, als sich jetzt der Technische Ausschuss des Gemeinderates im Haus umsah. So ist hinter dem hölzernen Tor zu wenig Platz, um das Fahrzeug und den für die Wasserwehr nötigen Anhänger unterzubringen. Auch die Stelle, wo die Spinde der Kameraden stehen, ist zum Umziehen – vor allem im Einsatzfall – viel zu eng. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde die seit Längerem vorliegende Planung noch einmal überarbeitet. Das Ergebnis „hat uns erschreckt“, sagt Bürgermeister Lutz Mörbe (parteilos). Denn herausgekommen sind voraussichtliche Kosten von 565 000 Euro. Deshalb stellte er im Ausschuss jetzt die Grundsatzfrage: Soll weiterhin eine Sanierung der Schule für die Feuerwehr oder lieber der Neubau eines Gerätehauses geplant werden?

Neubau bringt höhere Förderung

Die Antwort war eindeutig: Die Ausschussmitglieder sprachen sich für einen Neubau aus. Feuerwehrchef Martin Maier, selbst Gemeinderat, nannte als Vorteile, dass es für einen Neubau eine höhere Förderung gebe und dann alle Forderungen der Unfallkasse erfüllt werden könnten. In der Schule seien auf jeden Fall Kompromisse nötig. „Alle unsere vorherigen Debatten sind wie Seifenblasen zerplatzt“, stellte Gemeinderat Sandro Hutnik fest. Deshalb ärgerte er sich, dass die Vor-Ort-Begehung nicht schon eher stattgefunden hat.

Lutz Mörbe tritt allerdings allzu euphorischen Erwartungen entgegen. Bis ein neues Gerätehaus steht, werden wohl noch fünf bis sieben Jahre vergehen. Auch sei noch nicht geklärt, wo es gebaut werden soll. Ein Abriss der alten Schule wäre zwar eine Option, aber nicht die einzige. Vielleicht finde sich ja jemand, der das Haus kauft? Dann könnte es erhalten bleiben – schließlich gehört es zum Ortsbild, auch wenn es seit ein paar Jahren nicht mehr unter Denkmalschutz steht und hier kein Schüler mehr im Klassenzimmer sitzt.