SZ + Radebeul
Merken

Neues Pflaster sorgt für Diskussionen

Nach vielen Jahren Planung wird derzeit der Markt komplett neu gestaltet. Die Stadt rechnet bereits mit vier Wochen Verzug. Und es gibt noch ein Problem.

Von Sven Görner
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Seit Sonnabend wird der Radeburger Markt im zweiten Anlauf wieder gepflastert. Voraussichtlich ab Freitag sollen über diese Fläche schon Autos fahren können.
Seit Sonnabend wird der Radeburger Markt im zweiten Anlauf wieder gepflastert. Voraussichtlich ab Freitag sollen über diese Fläche schon Autos fahren können. © Arvid Müller

Radeburg. Wer Ende vergangener Woche zufällig die Arbeiten auf dem Markt der Zille-Stadt beobachtet hat, ist vermutlich ins Grübeln gekommen. Denn das zuvor neu verlegte Granitpflaster auf der Hirsch-Seite wurde komplett wieder entfernt.

Am Sonnabend legte dann eine bis dahin auf dem Platz nicht beobachtete Anzahl von Bauleuten neue Pflasterflächen an. Am Montag wurden diese schließlich von der Bürgermeisterin, dem städtischen Bauamt und dem Planungsbüro begutachtet – und für gut befunden. Seitdem wird nun wieder Stein an Stein gesetzt. Allerdings, so die Aussage der Verwaltung, soll nun häufiger kontrolliert werden, wie die Arbeiten vorankommen.

Doch wie kam es zu der ungewöhnlichen und zeitintensiven Pflasterbauaktion? Als die ersten Flächen mit dem neuen Pflaster fertiggestellt waren, regte sich sofort Kritik. Unter denen, die auf Qualitätsmängel bei der Ausführung hinwiesen, war auch CDU-Stadtrat Uwe Berge. 

Diese erneuerte er auch noch einmal in der Sitzung des Technischen Ausschusses vergangene Woche. Da hatte die Verwaltung aber bereits reagiert und die Bauüberwachung in kürzeren Abständen geordert als den wöchentlichen Bauberatungen.

Am Donnerstag vergangener Woche wurden die bereits verlegten großen Granitsteine wieder aufgenommen. 
Am Donnerstag vergangener Woche wurden die bereits verlegten großen Granitsteine wieder aufgenommen.  © Norbert Millauer

An der Situation auf dem Platz änderte das allerdings nichts mehr. „Die verlegten Steine mussten wieder raus“, so Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos). Der Grund dafür war nicht, dass nicht alle Pflastersteine in Reih’ und Glied eingebaut waren.

 „Wir wollen auf der großen Fläche schon ein etwas aufgelockertes Muster haben. Dafür sind aber unterschiedliche Steingrößen erforderlich.“ Die Baufirma, die in der Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben und dafür den Zuschlag erhalten hatte, ließ aber nur eine Größe liefern. Zudem seien sehr kleine, abgeschlagene Stücken in Lücken eingebaut worden. „Das war nicht das, was wir vereinbart hatten“, so die Rathauschefin.

Da der Markt zudem gewissermaßen das Aushängeschild der Stadt ist und die Neugestaltung natürlich für die nächsten Jahrzehnte Bestand haben soll, fiel schließlich die Entscheidung, die bereits angelegten Pflasterflächen wieder zurückzubauen und im Anschluss neu zu verlegen.

Seit es für die am Sonnabend neu entstandenen Musterflächen grünes Licht gab, ist inzwischen ein Teil des schon einmal gepflasterten Bereichs wiederhergestellt. Eigentlich, so hatte es noch in einer am Freitag im Radeburger Anzeiger veröffentlichten Mitteilung der Stadt geheißen, sollten am Montag im Abschnitt vor dem Haus Markt 6 bis zum „Hirsch“ die Arbeiten beginnen. 

Der Verkehr sollte dann schon zum Teil über das neue Pflaster rollen. Wie es am Dienstag aus dem Rathaus hieß, starten die Arbeiten nun voraussichtlich am Freitag. Vorausgesetzt, es gibt nicht neue Probleme beim Pflastern.

Dass der ursprüngliche Bauzeitplan nicht zu halten ist, steht indes schon fest. Die Stadt hat die Fertigstellung des Marktes bereits von Ende Oktober auf Ende November korrigiert. 

Ob die zusätzlichen vier Wochen ausreichen, bleibt abzuwarten. Denn wie die Verantwortlichen sagen, habe der Verzug nichts mit dem Hin und Her beim Pflastern zu tun, sondern mit Problemen beim vorangegangenen Tiefbau.