Von Andrea Schawe
Kreischa. Die Pläne für das neue Wohngebiet an der Rosenstraße werden konkreter. Direkt am Wanderweg zwischen Rosenstraße und Kleincarsdorfer Weg sollen neue Wohnhäuser entstehen. Im Technischen Ausschuss der Gemeinde Kreischa wurden kürzlich Details über das geplante Baugebiet vorgestellt. Sechs Grundstücke sollen nach den Plänen der Dresdner Baufirma Nestler auf dem 6 900 Quadratmeter großen Areal hinter dem Hotel Kreischaer Hof Platz finden. Die Grundstücke gehören der Kommune, zum Großteil aber dem Investor. Zu den Häusern an der Alten Straße ist ein fünf Meter breiter Grünstreifen geplant. Der Kreischaer Gemeinderat hatte schon im April zugestimmt, für das Gebiet einen Bebauungsplan aufzustellen.

„Für alle Baustandorte gibt es schon Vorverträge“, sagt Marlies Ehrt, deren Ingenieurbüro den Bebauungsplan entwirft. Die Grundstücke werden zwischen 670 und 880 Quadratmeter groß sein. Auf maximal 40 Prozent der Fläche darf ein Haus mit zwei Geschossen und einem ausgebauten Dach entstehen. „Die Bauten müssen sich in den Ort und die Landschaft einfügen“, sagt Ehrt. Das bedeutet: eine lockere Bebauung, wie in Kreischa üblich, Satteldächer, keine grellen Farben. Für das Wohngebiet muss auch die Rosenstraße verlängert werden. Geplant ist eine Sackgasse, die Platz zum Wenden bietet – unter anderem, damit Müllabfuhr und Rettungswagen durchkommen. Die wird direkt am nördlichen Rand neben den bestehenden Wanderweg gebaut. „Der Wanderweg bleibt aber so erhalten, wie er ist“, sagt Ehrt. Um die Bäume am Weg zu schützen, wird eine Stützmauer gebaut. Platz für Stellflächen gibt es auf der verkehrsberuhigten Straße nicht, die Hauseigentümer sind verpflichtet, jeweils zwei Parkplätze auf dem Grundstück zu schaffen.
Das Bauland wird in Kreischa dringend gebraucht. In der Gemeinde wird es immer schwieriger, ein Einfamilienhaus oder ein Baugrundstück zu finden. „In Kreischa werden dringend Bauflächen für junge Leute benötigt“, heißt es auch in der Begründung des Bebauungsplans. Zwar gäbe es noch freie Flächen, die befinden sich jedoch in Privatbesitz und werden nicht vermarktet. Für die Gemeinde ist das ein Problem, sie würde die Nachfrage gern befriedigen. Um weiteres Bauland ausweisen zu können, will die Gemeinde den seit 2005 geltenden Flächennutzungsplan ändern. Die Verwaltung schätzt, dass etwa zehn bis 15 Flächen als neue Wohngebiete in Fragen kommen. Um das zu prüfen, will die Gemeinde in diesem Jahr etwa 6 800 Euro investieren. Das hat der Technische Ausschuss kürzlich beschlossen. Bis 2017 sind für den neuen Flächennutzungsplan bis zu 40 000 Euro geplant. Ziel sei, in den nächsten Jahren vor allem innerörtliche Lücken zu schließen.
Neben dem Wohngebiet an der Rosenstraße entsteht auch an der Baumschulenstraße am Ortsausgang von Gombsen ein solches. Auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule sind elf Ein- und ein Mehrfamilienhaus vorgesehen. Dort haben die Arbeiten gerade begonnen. An der Rosenstraße kann voraussichtlich erst in ein bis zwei Jahren gebaut werden. Erst einmal müssen Landratsamt und andere Behörden zum Vorentwurf des Bebauungsplans Stellung beziehen. Außerdem ist demnächst eine Anwohnerversammlung geplant.