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Neustart mit verrückten Nägeln

Sandra Kaiser hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Durch Zufall stieß die Arnsdorferin auf einen Laden.

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Von Sylvia Gebauer

Neugierig schauen die Arnsdorfer durchs Fenster. Schließlich waren die Räume in der Niederstraße lange Zeit leer. Früher wurden hier Blumen verkauft, nebenan Drogerieartikel, im Arnsdorfer Schleckermarkt. Seit einigen Monaten sind die Räume des einstigen Blumenhandels mit Leben gefüllt. Sandra Kaiser will hier mit ihrem Geschäft neu durchstarten. Von Anfang an kann sie auf ihre Familie zählen.

Der Punkt ist ihr besonders wichtig. „Ohne meinen Mann hätte ich das nicht geschafft“, sagt sie. Von der Farbgestaltung bis zum Raumkonzept – alles entstand in Eigenregie. Innerhalb von einem halben Jahr. Gemeinsam packten sie an, für Sandra Kaisers Traum vom eigenen Nagelstudio. Dafür hat sie sich noch einmal auf die Schulbank gesetzt. In Dresden hat sie zwei Monate einen Fernlehrgang für Nageldesign besucht. Erfolgreich hat die junge Frau den Kurs abgeschlossen. Ihre vielen Zertifikate schmücken eine Wand ihres Ladens.

Der Sprung in die Selbstständigkeit ist für Sandra Kaiser ein wichtiger Schritt, um neu durchzustarten. Schließlich musste sie ihren erlernten Beruf als Verkäuferin aufgeben. „Krankheitsbedingt“, wie die 35-Jährige selber sagt. Doch zu Hause sitzen, nichts tun, das kommt für Sandra Kaiser nicht infrage. „Ich war immer arbeiten und deshalb habe ich mir halt eine neue Herausforderung gesucht“, sagt die Jungunternehmerin.

Stress ist sie gewohnt. Schließlich weiß die vierfache Mutter, was das ist. Und dass Familie ihr wichtig ist, zeigt sich auch am Umzug nach Arnsdorf. Ihre Tochter absolviert gerade im Ort eine Ausbildung. Damit sie früh nicht mehr den Fahrtweg von Steina nach Arnsdorf auf sich nehmen muss, entschied sich die Familie zum Umzug. Bei einem Spaziergang durch Arnsdorf kam sie an den Räumlichkeiten in der Niederstraße vorbei. Dann kam ihr die Idee.

Sandra Kaiser und ihr Mann schauten damals, wie viele Arnsdorfer heute, durchs Fenster. In Gedanken malte sie sich ihren eigenen Laden „crazy nails“ – was verrückte Nägel bedeutet – aus. „Der Name passt einfach zu mir“, sagt sie und schmunzelt anschließend. Ihre Augen strahlen. Sie will es schaffen, bei ihrem Traum ist es nicht geblieben, ihre Vorstellungen hat sie verwirklicht. „Wichtig war mir, dass ich einen abgetrennten Bereich für die Fußpflege habe“, sagt Sandra Kaiser. Besonders mit diesem Service punktet sie bei den Arnsdorfern. Viele ältere Bürger kommen zu ihr, nicht nur aus Arnsdorf, sondern auch aus Radeberg. Eine Kundin kommt sogar extra aus Ohorn. Wie die junge Frau zum Laden kam, stieß diese Kundin auch durch Zufall auf das Nagelstudio in der Niederstraße. „Sie hatte einen Arztbesuch in Arnsdorf und suchte nach einem neuen Studio“, erzählte die Ohornerin Sandra Kaiser. Das Angebot überzeugte, sechsmal war sie bereits da. Sicherlich werden noch einige dazukommen.

So langsam spricht sich das neue Angebot herum. So werden noch viele Arnsdorfer durchs Fenster blicken. Der eine oder andere will vielleicht mehr wissen.