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Odeg setzt auf eigenes Barrierefrei-Konzept

Das Eisenbahnunternehmen bietet einen eigenen Service für barrierefreie Zugfahrten an und widerspricht der Deutschen Bahn.

Von Anja Beutler
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Barrierefreiheit beim Zugfahren: Wenn die Zugbegleiter Bescheid wissen, ist Hilfe schnell organisiert.
Barrierefreiheit beim Zugfahren: Wenn die Zugbegleiter Bescheid wissen, ist Hilfe schnell organisiert. © Archivfoto: Rafael Sampedro

Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH - kurz Odeg - beteiligt sich nicht per Vertrag an der Mobilitätsservicezentrale der Deutschen Bahn. Das teilte Odeg-Sprecherin Katharina Hoffmann mit. Sie reagiert auf einen SZ-Artikel über eine Neuregelung dieses DB-Services der seit Februar gilt. Demnach bietet die Bahn den Service für Rollstuhlfahrer, Geh- oder Sehbehinderte oder auch Reisende mit Kinderwagen nur dann noch auf Strecken anderer Verkehrsunternehmen an, wenn diese mit ihr einen Vertrag eingegangen sind. In einer früheren Liste, die bis vor wenigen Tagen noch im Internet einsehbar war, stand auch die Odeg als Beteiligte dabei. Zum März ist diese Liste nun aber verändert worden und führt von den im Kreis Görlitz tätigen Eisenbahnunternehmen lediglich Trilex als kooperierend auf.

Wenn Reisende  beispielsweise mit dem Rollstuhl mit der Odeg verreisen wollen, sollten sie sich am besten vorab persönlich an die Odeg wenden und ihre Reise ankündigen. Das kann zum einen per Serviceformular im Internet passieren oder über die generelle Service-Telefonnummer des Unternehmens. Die Sprecherin rät generell Personen, die Mobilitätseinschränkungen haben und mit ihrem Unternehmen reisen wollen, dies vorab anzumelden, damit die Zugbegleiter sich darauf einstellen können und Vorbereitungen treffen können. Sollte ein Fahrgast mit Handicap seine Zugfahrt mit der Odeg vorab nicht ankündigen können, werde er selbstverständlich trotzdem befördert, sollte sich dann aber bemerkbar machen, damit er rasch Hilfe erhält, betonte die Sprecherin.

Die Deutsche Bahn hatte bis Februar mit den Angeboten ihrer Mobilitätsservicezentrale für alle Strecken ihr Serviceangebot bereitgehalten. Da aber in den zurückliegenden vier Jahren die Zahl der Reisenden, die eine Hilfeleistung in Anspruch genommen haben, von 564.000 im Jahr 2015 auf über 850.000 im Jahr 2018 gestiegen sind, hat die Deutsche Bahn ihren Service neu geregelt. 

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