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Ölpreis dämpft das EU-Wachstum

Brüssel. Vor allem wegen des hohen Ölpreises wird sich das Wachstum in der Europäischen Union von 3,4 Prozent in diesem Jahr auf 3,1 Prozent im kommenden Jahr abschwächen. Dies geht aus der Herbstprognose der EU-Kommission hervor, die gestern in Brüssel veröffentlicht wurde.

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Brüssel. Vor allem wegen des hohen Ölpreises wird sich das Wachstum in der Europäischen Union von 3,4 Prozent in diesem Jahr auf 3,1 Prozent im kommenden Jahr abschwächen. Dies geht aus der Herbstprognose der EU-Kommission hervor, die gestern in Brüssel veröffentlicht wurde.
In der Eurozone beträgt das Wachstum danach in diesem Jahr 3,5 Prozent. Für das kommende Jahr wird ein Zuwachs von 3,2 Prozent prognostiziert. Insgesamt zeichnet die Kommission ein positives Bild. Die Wirtschaftslage sei so gut wie nie zuvor in den letzten zehn Jahren. In diesem Jahr würden in der EU 2,6 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Das sei die stärkste Zunahme seit 1990.
Die Zahl der Arbeitslosen werde sich von 16,4 Millionen im Jahr 1999 auf 13,3 Millionen bis 2002 verringern, heißt es. Die Weltnachfrage bleibe auf hohem Niveau, und die Binnennachfrage werde durch Steuerreformen und durch Zunahme der Beschäftigung gestärkt.
Der Bericht geht von einem durchschnittlichen Ölpreis von 30 Dollar im Jahr 2001 nach 29 Dollar in diesem Jahr aus. Er könnte aber 2002 wieder auf 27 Dollar zurückgehen. Das EU-Wachstum werde durch den Ölpreisanstieg im kommenden Jahr um 0,3 Prozentpunkte gedrückt. Die Auswirkungen des Ölpreises seien wesentlich moderater als beim Ölpreisschock der 70er Jahre, weil die Wirtschaft heute weniger abhängig vom Öl sei und der Ölpreis real 50 Prozent billiger sei als zu Beginn der 80er Jahre.
Die Haushaltskonsolidierung hat sich in den Mitgliedsländern durch starke Einnahmen weiter verbessert. Doch warnt die Kommission, dass sich der Schuldenabbau in einigen Ländern wie der Bundesrepublik durch Steuererleichterungen verlangsame. Die guten Ergebnisse 2000 erklären sich weitgehend durch die hohen Erlöse aus den UMTS-Mobilfunk-Lizenzen. Es wird prognostiziert, dass Deutschland im kommenden Jahr wieder ein Haushaltsdefizit von 1,5 Prozent und im Jahr 2002 von 1,2 Prozent hat. (dpa)

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