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Oskarshausen: Freitals Entdeckerland im Wandel

Vor einem Jahr eröffnete Oskarshausen. Am Konzept wurde mehrmals gefeilt. Fertig sind die Macher noch lange nicht.

Von Annett Heyse
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Auf Entdeckertour: Fiona, Philipp (M.) und Henrik spielen im Bergwerk im Außengelände von Oskarshausen in Freital.
Auf Entdeckertour: Fiona, Philipp (M.) und Henrik spielen im Bergwerk im Außengelände von Oskarshausen in Freital. © Andreas Weihs

Wenn man heute die Burgker Straße in Freital entlangfährt, sieht man keine Supermarkt-Ruine mehr, sondern vor allem Menschen und Farbe. In die verlassene Betonhalle ist Oskarshausen eingezogen, von den Machern als „Entdeckerland für die ganze Familie“ beworben. Was bringt das der Stadt?

Die Besucher: Großes Einzugsgebiet über Sachsen hinaus

Zwischen 20.000 und 30.000 Gäste kommen monatlich ins Oskarshausen. Saisonbedingt schwankt die Zahl, denn in Ferienwochen hat die Einrichtung täglich geöffnet, in Schulzeiten gibt es Ruhetage. Der bisher besucherstärkste Tag war der Kindertag am 1. Juni, der in diesem Jahr auf einen Sonnabend fiel. Die Besucher kommen hauptsächlich aus Dresden und dem Umland, aber auch viele Südbrandenburger und Tschechen finden den Weg nach Freital. Insbesondere die im Sommer eröffnete Illusionswelt, die sich mit ihren optischen Täuschungen vor allem an ein jugendliches und erwachsenes Publikum wendet, zieht neue Interessenten an. „Dadurch haben wir viel Präsenz in den Social Media Kanälen, und auch Blogger nutzen unsere Fotowelt für Aufmerksamkeit auf ihren Plattformen“, berichtet Marketing-Chefin Teresa Tamme. Mit den zunehmenden Gästezahlen stieg der Personaleinsatz. Gestartet mit 25 Mitarbeitern, sind jetzt 70 Angestellte, Pauschalkräfte und studentische Aushilfen beschäftigt. „Und wir suchen noch Aushilfskräfte für die Bereiche Gastronomie, Haustechnik, Reinigung und in der Kundenbetreuung“, sagt Tamme.

Das Geld: Jetzt Eintritt statt Münzgeschäft

Oskarshausen hatte zunächst mit kostenlosem Eintritt geworben. Allerdings mussten viele Spieleangebote bezahlt werden. Hier ein Euro, da 50 Cent, dort noch zwei Euro – viele Besucher hätten das kritisiert, sagt Geschäftsführer Christian Wehlan. Im Frühjahr stellte die Geschäftsführung das System um. „Ich habe mich damit schwergetan“, sagt Christian Wehlan. Aus kaufmännischer Sicht allerdings liegt der Vorteil auf der Hand: Mit einem festen Eintrittspreis kann das Unternehmen ganz anders kalkulieren, das Handling ist ohnehin einfacher. Jetzt gibt es Tageskarten für 4,90 pro Person oder Familientickets für bis zu vier Personen, die 16,90 Euro kosten. Eine Jahreskarte kostet 19 Euro. Lediglich einige Fremdangebote, wie das Ponyreiten, müssen noch separat bezahlt werden.

Die Tops und die Flops: Beliebt zum Feiern, unbeliebt an heißen Tagen

Als „Spezialität“ gilt die Illusionsschau „Oskars verdrehte Welt“. „Damit haben wir ein wachsendes Besucheraufkommen und ausschließlich positives Feedback“, berichtet die Marketing-Chefin. Auf die Flops angesprochen, muss sie länger überlegen. Wegen wenig Zuspruchs abgebaut werden musste bisher keine der Attraktionen. Einzig der heiße Sommer stellte sich als Problem dar: „An manchen Tagen brauchten sogar unsere Ponys hitzefrei“, schildert Teresa Tamme.

Das Angebot: Mehr eigene Produkte, aber auch viel Nippes

Der Warenbereich wurde ausgebaut. Es gibt viel Dekoratives, was vor allem die Besucherinnen ansprechen dürfte. Dazwischen liegen Spielsachen, Kosmetik und Süßes. Für die Männer wurde eine Craftbier-Ecke mit gut 80 Sorten eingerichtet, die allerdings ihren Preis haben. Was positiv auffällt: Oskarshausen verkauft zunehmend eigene Produkte wie Marmeladen, Schokoaufstriche und Liköre. Manches wird vor den Augen der Gäste produziert.

Die Pläne: Ein Barfußpfad, wie es ihn noch nicht gibt

Vor einem Jahr mit Testwochen gestartet, wurde seitdem weiter am Konzept gefeilt und neue Elemente entwickelt. Oskarshausen sei ein dynamisches Projekt, hatte Investor Wehlan immer wieder betont. Ganz fertig werde die Freizeitwelt nie sein, sondern sei einem ständigen Wandel unterlegen. Zunächst einmal wurde die Fläche in den vergangenen Monaten mehr und mehr mit neuen Spiele- und Kreativangeboten gefüllt. Als Nächstes planen die Macher „Deutschlands verrücktesten Barfußpfad“. Man sei in der Entwicklung und auf Ideensuche, heißt es. Jetzt ist erst einmal Halloween: Am 19. und 26. Oktober verwandelt sich Oskarshausen von jeweils 17.30 bis 22.30 Uhr in Gruselhausen.

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