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Oskarshausen treibts bunt

Für die heiße Jahreszeit öffnen neue Attraktionen mit Abkühlungseffekt. Änderungen gibt es bei den Preisen.

Von Annett Heyse
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Hier kommt Farbe ins Spiel: Im Oskarshausen an der Burgker Straße in Freital sind demnächst viele optische Täuschungen zu entdecken.
Hier kommt Farbe ins Spiel: Im Oskarshausen an der Burgker Straße in Freital sind demnächst viele optische Täuschungen zu entdecken. © Andreas Weihs

Die Plattform befindet sich 6,20 Meter über dem Boden. Darunter wölbt sich ein riesiges aufblasbares blaues Luftkissen. „Oskars Wolkensprung“ ist eine der neuen Attraktion in der Freitaler Erlebniswelt Oskarshausen.

 Hier gilt es, im freien Fall wie von einem Sprungturm nach unten zu gelangen – nur ohne Wasser. „Solche Sprungkissen sieht man mitunter bei Events. Aber eine festinstallierte Anlage ist mir nicht bekannt. Die gibt es nur in Freital“, wirbt Christian Wehlan.

Der Geschäftsführer von Oskarshausen und sein Team starten nun in ihre erste Sommerzeit. Und dafür haben sie sich viele neue Angebote einfallen lassen. Auf dem gut 7 000 Quadratmeter großen Außengelände gibt es jetzt eine Wasserspielanlage, ein Becken mit riesigen Wasserbällen zum Reinkrabbeln, Becken zum Goldwaschen. Schon getestet und gleich ganz beliebt geworden ist die Seifenblasen-Station. Im Aufbau befindet sich noch das Bergwerk. Die Gleise für die Loren sind bereits gelegt, lediglich fehlt noch der spielgerechte Untergrund in Form von Spezialsand und die Einhausung, also der Stollen.

Ein Bällebad mit Wasser ist im großen Bassin möglich. Wer sich nicht ganz so anstrengen möchte, kann auch ein Tretboot ausleihen.
Ein Bällebad mit Wasser ist im großen Bassin möglich. Wer sich nicht ganz so anstrengen möchte, kann auch ein Tretboot ausleihen. © Andreas Weihs

Die ersten heißen Tage des Jahres hat das Team von Oskarshausen schon hinter sich. Der größte Wunsch vieler Gäste angesichts der vielen Sonnenstunden: mehr Schattenplätze und möglichst viele Spieleangebote mit Abkühlungseffekt. Dem will man in der Erlebniswelt nun nachkommen. Weitere Sonnenschirme und Sonnensegel sind geliefert. „Ein Schwimmbad allerdings können wir nicht werden“, sagt Wehlan. Trotzdem ist ein absoluter Höhepunkt für die Außenfläche in Vorbereitung. Demnächst wird eine Wasserrutsche aufgebaut. Wehlan: „Da kann man dann auch richtig nass werden.“ Es empfiehlt sich also, eine Badehose mitzubringen.

Und Oskarshausen wächst auch unter dem Dach weiter. In einem noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich der Halle entsteht derzeit auf gut 700 Quadratmeter eine Illusionsausstellung. Es wird ein Mix von verzerrten und verdrehten Fotomotiven, optischen Täuschungen und Spiegelkabinett. Vorbilder gebe es dafür in ganz Europa nicht, sagt Wehlan: „Wir entwickeln alles selbst.“ Es ist eine mühsame Puzzlearbeit aus probieren, testen, überprüfen, verwerfen und noch mal neu ansetzen. Heraus kommen soll eine begehbare Welt, in der die Besucher scheinbar schiefe Häuser betreten, am Rande einer Felsklippe in der Sächsischen Schweiz stehen, in einem Bonbonraum unterwegs sind oder auf einem verrückten Balkon in Dresdens Innenstadt balancieren.

Diese Litfaßsäule ist ein Original aus Berlin und schon gut 100 Jahre alt. Nun ist sie etwas in Schieflage geraten. Mia (li.) und Vincent versuchen, sie wieder gerade zu rücken.
Diese Litfaßsäule ist ein Original aus Berlin und schon gut 100 Jahre alt. Nun ist sie etwas in Schieflage geraten. Mia (li.) und Vincent versuchen, sie wieder gerade zu rücken. © Andreas Weihs

Um zu demonstrieren, was die Gäste in der Illusionswelt erwartet, führt Christian Wehlan vor die Eingangstür. Dort steht eine echte Berliner Litfaßsäule, gut einhundert Jahre alt. Allerdings scheint sie zu kippen, ein Teil des Betonpflasters wird mitgerissen. Von hinten stemmen sich zwei Knirpse dagegen und „versuchen“, die Litfaßsäule wieder aufzurichten. Die Großeltern haben sichtlich Spaß daran, ihre Enkel aufs Bild zu bannen. Es ist nur ein Vorgeschmack auf die große Illusionswelt im hinteren Hallenteil, die im Juli eröffnen soll. Wehlan ist gespannt, wie das neue Angebot angenommen wird. „Wir haben da ganz viel Zeit und Mühe reingesteckt“, berichtet er. Immerhin: Es gibt schon Anfragen von Reiseunternehmen, das Oskarshausen und speziell die Illusionswelt ins Programm aufzunehmen.

Groß ist das Interesse an der Freitaler Familienerlebniswelt auch jenseits der Grenze. In diesem Frühjahr waren gleich mehrere tschechische Onlinemagazine und Influencer in Freital und haben sich im Oskarshausen umgesehen. Wehlan: „Der Zulauf aus Tschechien hat uns ein bisschen überrollt.“ Er hat nun erst einmal einige tschechischsprachige Mitarbeiter eingestellt und Flyer auf Tschechisch drucken lassen. Eine Übersetzung der Internetseite in mehrere Sprachen ist in Arbeit.

Änderungen gibt es auch bei der Preisgestaltung. Bisher waren viele Angebote kostenlos, etliche hatten einen kleinen Preis von ein bis zwei Euro. Allerdings äußerten 80 Prozent der Gäste im Rahmen einer Befragung, sie würden lieber einen pauschalen Eintritt zahlen, statt an den einzelnen Stationen nach Kleingeld kramen zu müssen. Man habe sich daher für ein Nutzungsentgelt entschieden, sagt der Oskarshausen-Chef. Ab dem 19. Juni gilt wochentags ein Tarif von drei Euro pro Person, am Wochenende von sechs Euro. Für einige personalintensive Angebote muss dann noch extra bezahlt werden. Angeboten werden soll auch eine Familientageskarte für Eltern mit bis zu drei Kindern für 29,90. Darin sind fast alle Attraktionen kostenlos sowie Rabatte auf Speisen und Verkaufsprodukte enthalten.

Freier Fall ins Luftkissen – bei Oskars Wolkensprung springt man in einer Höhe von 6,20 Meter über dem Boden ab und landet trotzdem weich.
Freier Fall ins Luftkissen – bei Oskars Wolkensprung springt man in einer Höhe von 6,20 Meter über dem Boden ab und landet trotzdem weich. © Andreas Weihs