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Paarlauf mit vier Hufen

Das 23. Pfingstturnier in Horka begeisterte die Gäste. Ohne die vielen Helfer vor und hinter den Kulissen, wäre dieses internationale Fest nicht möglich.

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Von Rolf Ullmann

Sorgsam prüfte Walter Marquardt den Abstand der Stangen an einem der Sprunghindernisse für das bevorstehende Springen in der Leistungsklasse L. Inzwischen leitete Ralf Stehr als der 1. Parcoursmeister den Aufbau eines weiteren Sprunghindernisses. Beide Männer sind ebenso versierte Fachleute auf diversen Springplätzen wie auch treue Stammgäste während der Pfingstturniere in Horka.

Richter Matthias Scholich, Steffi Fuchs und Richterin Doreen Krause bei der Siegerehrung.
Richter Matthias Scholich, Steffi Fuchs und Richterin Doreen Krause bei der Siegerehrung.
Walter Marquardt, 2. Parcoursmeister, legte selbst Hand an beim Aufbau der Hindernisse.
Walter Marquardt, 2. Parcoursmeister, legte selbst Hand an beim Aufbau der Hindernisse.
So wird richtig gefeiert: Mit schick frisierten Pferden, historischen Wagen und manch alter Fracht ging es in Horka übers Festgelände. Fotos: Rolf Ullmann
So wird richtig gefeiert: Mit schick frisierten Pferden, historischen Wagen und manch alter Fracht ging es in Horka übers Festgelände. Fotos: Rolf Ullmann

Innerhalb weniger Minuten rüsteten sie gemeinsam mit den Helfern der Parcoursmannschaft das Geläuf für die nächste Prüfung ein. Ihr Arbeitstag ist dabei lang, denn die ersten Springen fanden bereits in den Morgenstunden statt und der letzte Glockenschlag ertönte erst in den frühen Abendstunden. In diesem Jahr meinte es wenigstens das Wetter gut mit ihnen. Denn im Vorjahr kannte die Sonne kein Erbarmen und heizte die Wettkampfstätten bis auf 35 Grad auf.

Christian Mähl, vielen als Lommel bekannt, erinnerte sich an diese Hitzeschlacht. Auch daran, wie er als Böckelbart in seinem Kostüm während des Schaubildes schwitzte. In diesem Jahr handhabte das Urgestein im Horkaer Verein gemeinsam mit Thomas Bergmann die Messlatte auf der Hindernisstrecke beim Fahren der Gespanne. „Es macht Spaß wie immer und hier beim Pfingstturnier dabei zu sein ist einfach ein Muss,“ sagte er. Auch Thomas Bergmann stellte ebenso wie er während der drei Tage des Turniers einmal alles Persönliche in den Hintergrund.

Sie reihten sich damit in die große Schar der 50 bis 70 freiwilligen Helfer, die täglich während des Turniers auf dem Spring- und den Dressurplätzen im Stall sowie im Festzelt unermüdlich im Einsatz sind. „Oft gehen die Letzten früh um 6 Uhr nach dem Aufräumen im Festzelt nach Hause während die neue Truppe zu diesem Zeitpunkt ihre Arbeit vor und hinter den Kulissen beginnt“, sagte Matthias Barth, der Vereinsvorsitzende. Über 4 000 Stunden freiwilliger Arbeit sind vor, während und nach dem Turnier notwendig, damit die größte reitsportliche Veranstaltung in Ostsachsen von Erfolg gekrönt wird.

Allein in der Vorbereitungsphase packen jährlich zwischen zehn bis 30 Helfer kräftig zu, um alle Wettkampfstätten sowie die übrige Anlage für das Turnier herzurichten. Ohne die tätige Unterstützung durch andere Vereine aus Horka und mehreren anderen Orten ist die Aufgabe nicht zu stemmen. Die Liste der mithelfenden Vereine, die Matthias Barth während des großen Schaubildes vortrug, war sehr lang. Stellvertretend für sie alle stand der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Horka auf dem Festplatz. Jeweils acht Kameraden standen hier mit ihrem Einsatzfahrzeug vom Typ LF 10/6 sowie ihrem Mannschaftstransportwagen auf dem Festplatz bereit. Die Wertungsrichter, die Damen im Organisationsbüro, die Sprecher im blauen Bus des Vereins, sie alle trugen mehr oder weniger für die Besucher dazu bei, den reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe zu gewährleisten.

Auch das große Schaubild lebte in nicht geringem Maße von der Unterstützung befreundeter Vereine, den Reitsportlern, von den Inhabern von Pferdehöfen sowie anderen Einrichtungen. Natürlich geht auch bei den Horkaer Pferdesportlern ohne die langjährige Partnerschaft und die Unterstützung durch Sponsoren nichts. Mit der Landskron Brauerei Görlitz sowie dem ACO-Autohaus von Lothar Henke benannte Matthias Barth stellvertretend für viele weitere zwei von ihnen. Das große Schaubild am Sonntagnachmittag war 40 Jahren Pferdesport in Horka gewidmet. Vom Aufbau und Pferdesport, oft unter widrigen materiellen Verhältnissen in der DDR-Zeit betrieben, bis zum heutigen leistungsstarken Verein reichte dabei die Spannbreite.