SZ +
Merken

Parasailing über dem Ozean

Jonas Wurche verbringt ein Austauschschülerjahr über Rotary in Amerika. Er ist begeistert.

Teilen
Folgen
NEU!
© privat

Von Jonas Wusche

Amerika – USA – Illinois – Carbondale ... mittlerweile sind schon einige Monate meines Auslandsjahres vergangen. Gern berichte ich über Erlebnisse, die sich mir in mein Gedächtnis eingebrannt haben. Im November zum Beispiel gab es ein großes Highlight: Wir sind auf eine einwöchige Schifffahrt durch die Karibik gegangen! Es war einfach nur aufregend für mich. Zuerst mussten wir vom südlichen Illinois runter nach Florida fahren, wozu wir 22 Stunden Autofahrt gebraucht haben. Am nächsten Tag sind wir dann an Bord gegangen. Das Schiff war gigantisch, ein wahrer Ozeanriese! Es war wie ein kleines Dorf auf ein Schiff gepackt. Als wir an Bord kamen, haben mein Gastbruder Billy und ich uns erst einmal am Büfett bedient. Für uns Jungs war es Wahnsinn: Essen rund um die Uhr! Von italienischem über chinesisches bis zu amerikanischem Essen – alles dabei.

Unser erster Landgang sollte Half Moon Key sein. Eine Insel in der Karibik, wie man sie aus der Werbung kennt. Doch das Wetter spielte nicht mit, also konnten wir nicht anlegen und mussten diesen Stopp im wahrsten Sinne des Wortes wegen Sturms abblasen. Der nächste Stopp war Jamaika. Es war unglaublich, mitten im November mit kurzen Hosen und T-Shirt herum zu laufen. Auf Jamaika sind wir auf einen Wasserfall geklettert, was ziemlich cool war – und es hat eine Menge Spaß gemacht. Danach sind wir auf einer örtlichen Rodelbahn gefahren, was auch richtig toll war. Zum Schluss sind wir noch durch die Straßen und Läden gelaufen und haben ein paar kleine Souvenirs gekauft, unter anderem für meine Schwester und meine Eltern in Laußnitz.

Der letzte Stopp war Key West. Da das Wasser zum Baden zu kalt war, haben wir uns für Parasailing entschieden, ein unglaublicher Spaß. Man konnte über ganz Key West schauen und hat alles gesehen. Es war einfach beeindruckend. Hinzufügen muss ich noch, dass wir auf dem Schiff den amerikanischen Nationalfeiertag Thanks Giving erlebt haben, wozu es natürlich traditionell Truthahn gab. Lecker!

An Weihnachten hatten wir bei meiner Gastmutter Carol in Carbondale – einer ehemaligen Bergarbeiterstadt, die jetzt eine große Universität beherbergt – eine Menge Freunde der Familie zu Besuch. Wir haben gemeinsam Abendbrot gegessen. Die Geschenke gab es wie in Amerika üblich erst am nächsten Morgen, also am 25. Dezember. Wir saßen sage und schreibe drei Stunden im Wohnzimmer und haben Geschenke ausgepackt. Ich habe haufenweise Kleidung bekommen, die wir am Vortag eingekauft hatten. Ich habe mich mega gefreut, dass ich nun eine Menge echt amerikanische Klamotten besitze.

Zu Silvester waren wieder ein paar Freunde zu Besuch. Wir konnten leider kein Feuerwerk machen, da das hier illegal ist, aber es war trotzdem schön. Dann ging ich im neuen Jahr wieder in die Schule. Der Alltag hatte mich wieder. Bisher hatte ich sieben wundervolle und erlebnisreiche Monate. Ich habe sehr viel gesehen und erlebt, weil wir mit meiner Gastfamilie regelmäßig etwas unternehmen. Ich mache auch viel mit meinen Freunden hier. Der Rotary-Club von St. Louis organisiert Treffen mit den anderen Austauschschülern, wo Jugendliche aus vielen Ländern (zum Beispiel Ungarn, Türkei, Finnland) zusammenkommen, sich englisch austauschen, den Zoo oder ein Museum besichtigen oder einfach jeweils landestypische Essen kochen und gemeinsam ausprobieren. Ich habe übrigens eine typisch deutsche Kartoffelsuppe ganz gut hingekriegt. Ach so, St. Louis, da hat man ja in letzter Zeit viel von Unruhen gehört und gelesen: Die Millionenstadt liegt etwa 100 Meilen entfernt – und ich habe von den Ausschreitungen nichts mitbekommen. In meiner kleinen Gaststadt Carbondale ist von Diskriminierung jedenfalls nichts zu spüren. Zusammengefasst: Es ist einfach eine tolle Zeit. Meine Empfehlung an jeden: Selbst ausprobieren!

Der Rotary Club Kamenz sucht derzeit Austauschschüler für ein Jahr nach der 10. Klasse für 2016/17. Ansprechpartner ist Helmut Münstermann 03578 312158.