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Parkplatzärger in Großerkmannsdorf

Dass auf dem Areal des einstigen Erbgerichts ziemlich wild geparkt wird, nervt etliche Anwohner. Aber langfristig könnten hier sowieso Baufahrzeuge anrollen.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Großerkmannsdorf. Nicht nur in Radeberg gibt’s Ärger beim Thema Parken – auch im Ortsteil Großerkmannsdorf sind Parkplätze regelmäßig Gesprächsstoff. Während in Radeberg vor allem der Ärger um fehlende Dauerparkplätze für Innenstadtbewohner und Mitarbeiter von im Stadtzentrum ansässigen Geschäften und Firmen die Stimmung trübt, ist in Großerkmannsdorf der „wilde“ Parkplatz auf dem Areal des einstigen Erbgerichts an der Alten Hauptstraße sozusagen Dauer-Aufreger. Denn seit die morsche und seit Jahren leer stehende Gaststätte abgerissen ist, wird am Rand der Wiese nun geparkt. Und das im Prinzip auch offiziell – denn auch, wenn es sich nicht wirklich um einen Parkplatz handelt, hat die Ortsverwaltung das Ganze stets wohlwollend durchgehen lassen. „Die Parkplätze werden ja auch gebraucht“, hatte schon Großerkmannsdorfs langjähriger Ortsvorsteher Harry Hauck regelmäßig erklärt – und auch Haucks Nachfolger Dr. Karl-Wilhelm Leege (Freie Wähler) sieht das so. Denn die Plätze werden zum einen gern von Eltern genutzt, die morgens ihre Kinder zur benachbarten Grundschule bringen – zum anderen parken auch die Patienten der gegenüberliegenden Physiotherapie hier.

Fläche soll verkauft werden

Aber ein wenig geordneter könnte es in Sachen Parken hier schon zugehen, kritisieren die Großerkmannsdorfer regelmäßig. Und so wurde jüngst im Ortschaftsrat die Frage aufgeworfen, ob man denn nicht eine vernünftige Ausweisung der Stellplätze anlegen könnte. Damit würde einerseits nicht mehr ganz so wild geparkt, andererseits könnte der vorhandene Platz so auch effektiver genutzt werden, so der Vorschlag. Aber Ortsvorsteher Leege zeigte sich davon nur wenig begeistert. Erstens müsse das Ganze dann ja auch irgendwie kontrolliert werden; „aber zweitens wollen wir die Fläche langfristig sowieso verkaufen“, machte er deutlich. Schon beim Abriss des Erbgerichts hatte Großerkmannsdorf ja darauf spekuliert, dass sich ein „Häuselbauer“ für das Areal interessieren könnte. „Aktuell gibt es da aber keine konkrete Nachfrage“, so der Ortsvorsteher.

Ausgeschlossen ist aber nicht, dass bei der derzeitigen emsigen Suche nach möglichen Bauplätzen für Eigenheime im Ortsteil nun auch diese Fläche ins Blickfeld rückt. Gleich nebenan werden ja auf einem alten Bauerngehöft demnächst vier neue Doppelhäuser entstehen. Und wenn alles gut läuft, soll auch an der Ullersdorfer Straße ein Wohngebiet wachsen.