Von Jürgen Müller

Seußlitz. Wenn am Sonntag in der Hebelei Bauernmarkt ist, müssen Besucher von der rechtselbischen Seite einen langen Anfahrtsweg in Kauf nehmen. Die Personenfähre zwischen Niederlommatzsch und Seußlitz kann erneut nicht fahren, steht seit Montag still. Grund ist eine planmäßige Revision der Pontons, also der Anlegestellen. Bis zum 11. September sollten die Arbeiten dauern.

Als Ersatz sollte die Wagenfähre zwischen Niedermuschütz und Kleinzadel Fahrgäste übersetzen. Doch beides klappt nicht. Die Wagenfähre steht still wegen des geringen Wasserstandes von gestern 66 Zentimetern. Sie benötigt aber mindestens 90 Zentimeter. Am Wasserstand dürfte sich auch in den kommenden Tagen kaum etwas ändern. Auch der Termin 11. September für die Revision für die Anleger ist nicht zu halten, wie Herms Gruber von der Verkehrsgesellschaft Meißen gestern mitteilte. „Es hat sich gezeigt, dass die Unterböden der Pontons schlechter sind als erwartet. Es sind Schweißarbeiten nötig, die nur Spezialschweißer ausführen können“, sagt Herms Gruber. Das Hauptproblem sei die Trocknungszeit für den neuen Farbanstrich. Schlimmstenfalls könnten sich die Arbeiten ein Vierteljahr hinziehen.

Doch hätte die Revision der Anleger nicht stattfinden können, als die Fähre wegen des Niedrigwassers ohnehin still stand? „So einfach ist das nicht. Wir brauchten unter anderem einen Gutachter und einen besonderen Kran. Beides war so schnell und außerplanmäßig nicht zu bekommen“, so Herms Gruber. Doch die Verkehrsgesellschaft sucht nach einer anderen Lösung. Es sollen Pontons der ehemaligen und jetzt geschlossenen Fährstelle in Brockwitz von der Stadt Coswig ausgeliehen werden. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Stadt.

Klappt das, könnte die Personenfähre „Stolzenfels“ am 18. September wieder den Verkehr aufnehmen. „Unser Ziel ist es, dass das Schiff spätestens zum Federweißerfest wieder fährt“, so Gruber. Dieses findet am 3. und 4. Oktober statt.