Pizza, Pasta – und keinesfalls Schluss

Hoyerswerda. Gastronomie hat das Lausitz-Center für vielerlei Geschmäcker zu bieten. Aber neben gutbürgerlich-deutscher Küche, zum Teil mit sorbischen Einsprengseln, etwas für Fischliebhaber, Asiatischem und dem unvermeidlichen American Fastfood (um nur einiges zu nennen) gab’s eine kleine Lücke, die in einem Haus, das auf sich hält, eigentlich nicht existieren darf: Es gab keinen Italiener. Das heißt, es gab ihn schon – aber „nur“ in Sachen Eis, Süßes und Kaffeespezialitäten: „Gelati“, was ja nichts anderes als „Eis“ heißt“. Doch wer etwas Deftiges wollte, also Pizza oder Pasta ganz original à la Grün-Weiß-Rot (oder, bitte sehr, auch „Azurro“), der hatte bislang weniger Glück. Nun aber heißt es „Pizza Pasta e Basta“, „Pizza, Pasta und Schluss“. Marouane „Farid“ Chamsi, der schon das „Gelati“ betreibt, rief jetzt jenes „Pizza, Pasta e Basta“ ins Leben. Praktischerweise direkt neben dem „Gelati“, mit dem sich das „Pizza ...“ die Sitz-Insel mit 25 Tischen im „neuen“ Center, im Ex-Centrum unter dem Sorben-Mosaik teilte, so dass der Gast getrost sitzen bleiben kann, wenn er das herzhafte italienische Mahl mit einem original italienischen Espresso oder einem Eisbecher als Dessert abrunden möchte.
Nichts aus der Tiefkühltruhe
„Original“ und „frisch“ – das sind zwei Dinge, auf die „Farid“ größten Wert legt. Hier kommt nichts aus der Tiefkühltruhe, um dann aufgewärmt den Besuchern vorgesetzt zu werden! Alles wird aus frischen Zutaten hergestellt – von der Hand eines Profi-Kochs, und das bürgt für Qualität. Die koste vielleicht einen (einen!) Euro mehr als ein mehr oder weniger getarntes Fertiggericht; es schmecke dann aber auch für fünf Euro besser, sagt der Inhaber. Nur das Essen auf den Tisch stellen und später kassieren – das ist eh nicht sein Ding. Er möchte, dass sich seine Gäste wirklich als Gäste fühlen; sogar ein wenig familiär; dass ein freundliches Wort gewechselt wird, dass gemeinsam ein bisschen gelacht wird und sich alle eben rundum wohlfühlen. „Denn dann kommen sie gern wieder. Mein Stolz ist meine Arbeit.“ Basta.
Der Earl of Sandwich würde’s mögen
Wobei das Basta, also das „und Schluss“ zumindest im Namen des Restaurants in dieser Absolutheit nicht stimmt, denn auf der Karte des Restaurants finden sich auch Salate, Suppen und – Panini. Nein, keine Fußballbildchen, sondern Sandwiches italienischer Art. Davon wäre wahrscheinlich sogar John Montagu, der vierte Earl of Sandwich (1718–1792), angetan, der einst den nach ihm benannten Imbiss erfand: ein Stück kalter Braten, zwischen zwei Brotscheiben gelegt. So musste er zum Essen nicht an die Tafel, sondern konnte am von ihm fanatisch geliebten Spieltisch verweilen. Für ein original italienisches Panini aus dem „Pizza Pasta e Basta“ hätte er vermutlich den Spieltisch aufgegeben.