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Plauener Ortsbeiräte wollen Gitterseer Kita erhalten

Die kleine Einrichtung in der Oskar-Seyffert-Straße ist seit September geschlossen. Daran will die Stadt nichts ändern.

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Von Nora Domschke

Eigentlich wollte die oberste Kita-Chefin Sabine Bibas am Dienstagabend den Ortsbeiräten nur das neue Konzept für die Betreuung der Plauener Kinder vorstellen. Ein Blick in die Zukunft sollte es sein: Wo werden Kitas saniert oder neu gebaut, kann die Stadt in den nächsten Jahren den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz in Plauen erfüllen, wie steht es um die Anzahl der Hortplätze? Die Leiterin des städtischen Eigenbetriebes Kita ist optimistisch. „Im Ortsamtsgebiet Plauen haben wir mit der Kinderbetreuung keine Probleme.“

Das liege auch daran, erklärt Bibas, dass in der Südvorstadt kürzlich eine neue Kita mit 74 Krippen- und 82 Kindergartenplätzen eröffnet hat. Die Einrichtung in der Uhlandstraße wird vom Dresdner Ausländerrat betrieben. Vor allem ausländische Wissenschaftler und Studenten nutzen das mehrsprachige Angebot der Kita. Im Schuljahr 2016/17 soll eine weitere Einrichtung in der Chemnitzer Straße dazukommen, die Platz für 45 Krippen- und 90 Kindergartenkinder bietet. Zudem investiert der Eigenbetrieb derzeit unter anderem in die Sanierung der Kita in der Hohen Straße. Sie soll im Sommer wieder geöffnet werden.

Doch mit den rosigen Aussichten von Sabine Bibas geben sich die Plauener Politiker nicht zufrieden. Sie wollen wissen, wie es mit der seit September geschlossenen Kita in der Oskar-Seyffert-Straße 11 weitergeht. Monatelang kämpften die Eltern der kleinen Gitterseer Einrichtung darum, dass die 40 Plätze erhalten bleiben. Immerhin erreichten sie mit politischer Unterstützung, dass der Stadtrat von der Verwaltung gefordert hatte, die Schließung noch einmal zu überprüfen.

Nun gibt es allerdings Gewissheit: Der Eigenbetrieb hält nach wie vor daran fest, das Gebäude samt Grundstück zu verkaufen. Wert: etwa 1,6 Millionen Euro. Der Erlös soll in neue Kita-Projekte investiert werden. „Bei aller Abwägung ist es nur vernünftig, diese Kita aufzugeben“, sagt Bibas und argumentiert mit zu hohen Sanierungskosten. So bestätigte die erneute Prüfung, dass rund 650 000 Euro nötig wären, um das Haus weiter als Kita zu betreiben.

Das Gebäude ist zwar äußerlich in einem guten Zustand. Allerdings gibt es massive Probleme mit dem Brandschutz, sodass die Kinder zuletzt nur im Erdgeschoss betreut werden konnten. Aus Sicherheitsgründen wurde die Kita letztendlich geschlossen, die Kinder besuchen Einrichtungen in der Michelangelostraße und im Hennersdorfer Weg. Im April müssen die Plauener Ortsbeiräte, im Juli die Stadträte der Schließung noch offiziell zustimmen.