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Polditzer Orgelverein feiert 20-jähriges Bestehen

Für den 6. November ist aus diesem Anlass ein Konzert geplant. Dafür haben sich internationale Gäste angesagt.

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Im DA-Gespräch erzählt der Vereinsvorsitzende Peter Fritzsch, was die Polditzer Kirche so besonders macht und worauf sich die Festbesucher ab 19 Uhr freuen können.

Herr Fritzsch, warum ist das Konzert auf einen Donnerstag gelegt?

Wir haben bewusst das Gründungsdatum gewählt. Vor 20 Jahren war der 6. November ein Sonntag, nun ist es eben ein Donnerstag. Das Programm ist so hochkarätig, dass hoffentlich trotzdem viele Besucher nach Polditz in die Kirche kommen.

Was wird den Zuhörern denn geboten?

Es werden verschiedene kleine Konzerte geboten, aber es wird eine runde Sache. Zu hören sind Werke von Georg Friedrich Händel, Francis Poulenc, Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach und Joseph Rheinberger. Zwischendurch sprechen unter anderem Pavel Cerny und unser ehemaliger Pfarrer Gunter Odrich einige Grußworte. Mit einem kleinen Imbiss möchten wir uns außerdem bei unseren Unterstützern bedanken.

Heißt das, das Konzert ist nur für eine geschlossene Gesellschaft?

Nein. Das hat uns von Anfang an widerstrebt. Schließlich ist es ein kulturhistorischer Moment, wenn ein Verein 20 Jahre alt wird. Es ist ein öffentliches Konzert mit Musikern, die seit mindestens zehn Jahren bei uns ein- und ausgehen.

Darunter sind zahlreiche ausländische Künstler. Wie kommt der Kontakt zustande?

Pavel Cerny, der mittlerweile zu einem guten Freund geworden ist, wurde uns von einem Orgelbauer empfohlen worden. Er wiederum ist Orgelsachverständiger und Professor in Brno (Brünn) und hat deshalb viele Kontakte. Wir hatten zum Beispiel bereits namenhafte Künstler aus Australien und Norwegen bei uns zu Gast. Wenn sie in ihre Heimat zurückkehren, schwärmen sie von unserer Orgel. Mittlerweile ist es so, dass die Musiker uns kontaktieren und wir die Auswahl haben. Wir legen Wert darauf, dass sie Referenzen vorzuweisen haben, denn wir wollen das hohe Niveau des Orgelreigens halten.

Weshalb kommen die Musiker so gern nach Polditz?

Wegen unserer Ladegastorgel aus dem Jahr 1868. Die Grundsubstanz ist zu 90 Prozent im Originalzustand und das ist höchst selten. Die Orgel hat einen besonderen Klang, da Friedrich Ladegast sie mit einer hervorragenden Präzision gebaut hat. Sie ist mit drei Manualen und 33 Registern die größte Ladegastorgel Sachsens..

Wie finanziert der Verein die Instandhaltung dieses Schmuckstückes und die Konzerte?

Mit Hilfe von Fördermitteln vom Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen. Wie viel Geld wir jährlich für die Pflege benötigen, ist ganz unterschiedlich. Es gibt ein Jahr, da kommen wir mit 500 Euro aus. Ist etwas zu reparieren, können die Kosten ruck zuck im vier- bis fünfstelligen Bereich sein. Ein reines Orgelkonzert kostet uns im Durchschnitt rund 800 Euro.

Das Interview führte Tina Soltysiak.