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Rabenau erhöht die Kitapreise

Sach- und Personalkosten gehen nach oben. Wird jetzt noch ausgebaut, dürften die Betriebskosten weiter steigen.

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© Egbert Kamprath

Von Annett Heyse

Rabenau. Wer in Rabenau wohnt und seine Kinder in Krippe, Kindergarten oder Hort betreuen lässt, muss ab September mehr dafür bezahlen. Die Stadt setzt den Elternbeitrag neu fest, der Stadtrat winkte den Beschluss ohne große Diskussionen durch. Der Elternanteil steigt demnach für Krippenkinder um sechs bis sieben Euro pro Monat. Für Mädchen und Jungen in Kindergärten werden fünf bis sechs Euro im Monat mehr fällig, für Hortkinder rund drei Euro.

Es ist ein Trend, wie er sich in allen Kommunen abzeichnet. Wilsdruff, Freital, Bannewitz, Tharandt – überall wird die Kinderbetreuung teurer, weil die Betriebskosten steigen. Einerseits liegt dies an den Gehältern für die Angestellten. So wurden im vergangenen Jahr die Bezüge der Betreuer angehoben.

Kamen 2013 beispielsweise pro Krippenplatz und Monat in Rabenau knapp 718 Euro Personalkosten bei einer neunstündigen Betreuung zusammen, sind es 2014 schon 729 Euro. Im Kindergarten- und Hortbereich sieht es nicht viel anders aus, auch dort steigen die Personalkosten. Umgelegt auf einen Kindergartenplatz bei neunstündiger Betreuung beispielsweise werden im Monat nun 336 Euro fällig, im Jahr zuvor waren es noch 331 Euro.

Sachkosten steigen mehr als Gehälter

Andererseits steigen auch die Sachkosten, und das noch mehr als die Summen für die Gehälter. Für einen neunstündigen Krippenplatz musste die Stadt pro Monat bisher mit 95 Euro rechnen. Nun sind es schon 125 Euro.

Ebenfalls ein Grund für die Verteuerung: Immer mehr kleine Rabenauer gehen in die Kitas. In Rabenau können 31 Krippenkinder und 89 Mädchen und Jungen im Kindergartenalter unterkommen. In Oelsa gibt es 24 Krippen- und 73 Kitaplätze. Dazu kommen 25 Plätze bei Tagesmüttern. Personal- und Sachkosten zusammengerechnet, ist ein Krippenplatz hier inzwischen 40 Euro teurer als ein Jahr zuvor, ein Kindergartenplatz 20 Euro, ein Hortplatz 12 Euro. Bei einem gleichbleibenden Zuschuss vom Land Sachsen – 150 Euro im Monat gibt der Freistaat dazu – müssen Stadt und Eltern die Verteuerung gemeinsam tragen.

Kita Oelsa wird erweitert

Immerhin sind Rabenaus Kindertagesstätten gut ausgelastet. „Wir haben eine Betreuungsquote von annähernd 100 Prozent. Zum Vergleich: Die Betreuungsquote für Sachsen insgesamt liegt bei 50 Prozent“, teilt Bürgermeister Thomas Paul (CDU) mit. Will heißen: Fast jedes Rabenauer Kind besucht ab dem ersten Geburtstag entweder die Krippe oder geht zu einer Tagesmutter. In Rabenau können 31 Krippenkinder und 89 Steppkes im Kindergartenalter unterkommen. Und es sollen noch mehr werden.

Denn die Rabenauer wollen die Kinderbetreuung ausbauen. Die Planung ist bereits beauftragt, Baustart soll noch in diesem Jahr sein. Vorgesehen ist, die Kindertagesstätte in Oelsa zu erweitern. Dort soll ein Anbau für zwei weitere Gruppen errichtet werden. Die Kita wird dann nicht mehr 97, sondern 122 Plätze haben. Das wären 13 weitere Kindergartenplätze und zwölf zusätzliche Krippenplätze. Mehr Kinder bedeuten aber auch mehr Kosten für das pädagogische Personal. Dazu kommt, dass die Erzieher in diesem Frühjahr gestreikt und abermals eine Gehaltserhöhung durchgesetzt haben. Insgesamt werden also die monatlichen Elternbeiträge auch in den nächsten Jahren nur eine Richtung nehmen: immer weiter nach oben.