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Radeberg soll mit Webcams Besucher locken

Der Gewerbeverein hat jetzt sein Konzept „Radeberg 2020“ vorgelegt. Die Ideen sollen helfen, Radeberg stärker vom Tourismus profitieren zu lassen.

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© dpa

Von Jens Fritzsche

Diese 13 Seiten haben es in sich! Der Radeberger Gewerbeverein hat jetzt ein Konzept mit dem Titel „Radeberg 2020“ vorgelegt –  voller spannender Ideen, die Bierstadt künftig stärker durch Stadtmarketing ins Gespräch zu bringen. „Ein Angebot, über das wir in den nächsten Tagen auch mit der Stadtverwaltung und später sicher auch mit dem Stadtrat ins Gespräch kommen werden“, so Michael Weber vom Gewerbeverein.

Dass die Bierstadt dabei durchaus noch jede Menge „Luft“ nach oben hat, was das Thema Tourismus anbetrifft, zeigt sich beim Blick auf Zahlen, die der Gewerbeverein im Konzept gleich mitliefert. Aber sie zeigen auch, dass Radeberg enormes Potenzial hat! So verzeichnet die Bierstadt mit ihren über 18 000 Einwohnern immerhin rund 130 000 Besucher pro Jahr. Rund 35 000 davon übernachten dabei auch hier – in den zehn Hotels und Pensionen. Insgesamt stehen in Radeberg etwa 350 Gästebetten bereit. Aktuell, so die Gewerbevereins-Statistik, kommen rund 60 Prozent der Übernachtungsgäste aus geschäftlichen Gründen nach Radeberg – 40 Prozent sind tatsächlich Touristen. Das Thema Tourismus ist also durchaus ausbaufähig, ist der Gewerbeverein überzeugt. Und das könnte dann auch kräftig Umsatz bringen. Denn in Sachsen – so zeigt die Statistik – gibt jeder Tourist pro Tag mindestens 38 Euro aus. Besucher, die im Wohnmobil kommen, sogar über 50 Euro. Auf je ein Drittel dieser Summe können sich dabei Einzelhändler und Gastronomen freuen. In den Rest teilen sich die Hotels, Freizeiteinrichtungen und Dienstleister.

Radeberg hat dabei durchaus gute Karten, Besucher anzuziehen, ist der Gewerbeverein überzeugt. Nicht nur, weil allein im Umkreis von 25 Kilometern immerhin rund 1 000 touristische Ziele zu finden sind – und Radeberg damit auch ein wirklich guter Ausgangspunkt für Ausflüge ist. Der Gewerbeverein sieht vor allem gute Chancen, auf dem bereits in Radeberg Bestehenden aufbauen zu können, heißt es im jetzt vorgelegten Konzept. Auf Angeboten wie den Brauereiführungen oder dem Radeberger Biertheater zum Beispiel. Aber auch auf den Stadtführungen durch Bierkutscher Ernst oder auch die Führungen durch die Radeberger Likörfabrik.

Nun hat der Gewerbeverein in seinem Konzept interessante Vorschläge unterbreitet, die das Stadtmarketing und damit das Werben um Besucher – aber auch um ansiedlungswillige Firmen – unterstützen könnten. Verstärkte Messeauftritte zum Beispiel, ein verstärktes Augenmerk auf Online-Angebote, auch der Einsatz von Webcams könnte sinnvoll sein, findet der Verein. Aber auch das Thema Wohnmobilstellplatz für Radeberg ist im Konzept angesprochen – wie auch Kunst im öffentlichen Raum. Spannende Ideen – die zudem auch mit Finanzierungsmöglichkeiten untersetzt sind.

Die SZ wird ab Mitte nächster Woche einzelne Projekte aus dem Konzept in einer Serie vorstellen.