SZ + Radeberg
Merken

Radeberg zeichnet Kantor und Sportler aus

OB Gerhard Lemm hat beim Neujahrsempfang zwei Radeberger geehrt, die sich seit Jahren für die Stadt einsetzen. Dabei trug er aus Solidarität eine Kippa.

Von Thomas Drendel
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Oberbürgermeister Gerhard Lemm (SPD) trug beim Neujahrsempfang die Kippa. Aus Solidarität mit den Opfern von Übergriffen und Hass, wie er sagte.
Oberbürgermeister Gerhard Lemm (SPD) trug beim Neujahrsempfang die Kippa. Aus Solidarität mit den Opfern von Übergriffen und Hass, wie er sagte. © Sven Ellger

Radeberg. Als der Radeberger Oberbürgermeister Gerhard Lemm (SPD) die Medaille überreichen wollte, ging der Deckel der Schatulle nicht auf. Das tat jedoch der Freude bei Rainer Fritzsch keinen Abbruch. Der Kantor wurde beim Neujahrsempfang im Kaisersaal mit der Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet. Seit Jahren leitet er mehrere Chöre und organisiert Konzerte. Besonders gewürdigt wird jedoch die Aufführung der Carmina Burana bei der 800-Jahr-Feier auf dem Marktplatz. 

Mit der Ehrenurkunde der Stadt wurde Günter Zeiger ausgezeichnet. Er organisiert seit 30 Jahren die Radeberger Stadtmeisterschaften für Freizeitteams. Das anstehende Turnier beginnt im April und endet im Juni 2020. „Das sind die letzten Meisterschaften unter meiner Regie. Dann können andere übernehmen. Natürlich werde ich weiter beratend zur Seite stehen, wenn gewünscht“, sagte er. 

Bei seiner Rede trug der OB erneut eine Kippa, eine bei Juden gebräuchliche Kopfbedeckung. Aus Solidarität mit den Opfern von Übergriffen und Hass und um ein Zeichen zu setzen. Er verwies auf die Anschläge auf eine Synagoge in Halle und den Mord an Walter Lübcke. „Es darf nicht sein, dass Juden in Deutschland wieder Angst um ihr Leben haben müssen.“ Das gleiche gelte auch für Muslime, Flüchtlinge, Homosexuelle, Obdachlose und andere. Neben OB Lemm trugen zahlreiche andere Besucher die Kippa, unter anderen Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).

In seiner Rede sprach Gerhard Lemm die Erfolge Radebergs an. So unter anderem den Bau des Stadtwirtschaftshofes für 4,2 Millionen Euro oder die Übergabe des Gasthofes Ullersdorf als Sitz der Ortsverwaltung. Hier wurden rund 1,8 Millionen Euro investiert. Der Ausbau der Dr. Rudolf-Friedrichs-Straße, die Erweiterung des Parkplatzes am Bahnhof und das Grüne Band nannte er als weitere Projekte. 

Seine Wünsche: Die Bahn sollte doch den immer wieder angesprochenen 30-Minuten-Takt nach Dresden einführen und auch die Tarifgrenzen abschaffen. An die Landespolitik gerichtet erklärte er: „Wir mussten in Radeberg die Elterngebühren für die Betreuung in Kitas leicht anheben. Ich bin dafür, dass sie für Eltern komplett kostenfrei sind. In anderen Bundesländern ist das auch möglich. Das sollte auch in Sachsen finanzierbar sein.“

Mehr Nachrichten aus Radeberg und dem Rödertal lesen Sie hier.

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter "Dresden kompakt" und erhalten Sie alle Nachrichten aus der Stadt jeden Abend direkt in Ihr Postfach.

Mehr Nachrichten aus Dresden lesen Sie hier.