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Reise-Wünsche voll auf Touren

Die Firma von Marie-Luise Boinski in Schwepnitz wird demnächst von den Söhnen übernommen. Busfahrer und Azubis bleiben gefragt.

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Von Jonny Linke

Schwepnitz. Bei der Firma Reise-Wünsche in Schwepnitz hatte es in den letzten Wochen des vergangenen Jahres einige Bewegung gegeben. Dabei kursierten auch Schließungsgerüchte, die aber einer Verwechslung geschuldet waren. Die allerdings nicht ganz unverständlich ist, denn es fuhren und fahren zwei Firmen unter dem Namen „Reise-Wünsche“. Den Hauptbetrieb führt wie bisher Marie-Luise Boinski – unter dem Firmennamen „Reisebüro und Busunternehmen Reise-Wünsche“. Reise-Wünsche war als Familienunternehmen 1956 von Walter Domschke gegründet worden, später wurde es von Wolfgang Wünsche weitergeführt. An dessen Namen knüpfen aus Traditionsgründen auch die Nachkommen in der Unternehmensführung an.

Auf mehreren Feldern unterwegs

Marie-Luise Boinski beschäftigt in ihrem Busbetrieb mit Reisebüro mehr als zehn Angestellte, wobei ihre Mitarbeiter in verschiedenen Berufsfeldern tätig sind. So werden Tages- und Mehrtagesreisen in ganz Deutschland abgedeckt. „Außerdem bedienen wir mehrere öffentliche Buslinien im Landkreis“, so die Chefin des Reiseunternehmens aus Schwepnitz. Diese Linien sind meist als Schülerverkehr bekannt, auch wenn natürlich jeder mitfahren kann. Daneben gibt es das Unternehmen ihres Bruders Thomas Wünsche, welches unter der gleichen Anschrift als „Omnibusbetrieb Wünsche“ firmiert. Dieser Betrieb ist beinahe ausschließlich als Dienstleister unterwegs und deckte bis vor einiger Zeit ebenfalls mehrere öffentliche Buslinien in der Gegend ab. „Aus verschiedenen Gründen habe ich mich entschieden, mein Unternehmen zu verkleinern und mehrere öffentliche Linien an den Vertragspartner Regionalbus Oberlausitz GmbH zurückzugeben“, bestätigte Thomas Wünsche auf SZ-Nachfrage, ohne genauer auf das Warum einzugehen. Doch das steht ja jedem Unternehmer frei. Fakt ist, dass durch die Rückgabe der dauerhaft zu bedienenden öffentlichen Buslinien als Subunternehmer für die Regionalbus Oberlausitz GmbH kürzlich auch Mitarbeiter entlassen worden waren. Wobei Thomas Wünsche klarstellt, dass niemand in ein Loch gefallen ist. „Die beiden Ex-Mitarbeiter haben sofort andere Stellen in der Branche gefunden.“ Sie fahren für Regiobus sogar teilweise die von Thomas Wünsche zurückgegebenen öffentlichen Buslinien weiter.

Den Busreiseverkehr betreibt, wie gesagt, Marie-Luise Boinski mit ihrem Unternehmen. Für ihre Busse mit der Aufschrift „Reise-Wünsche“ geht die Tour auch 2018 genauso weiter wie bisher. „Wir werden selbstverständlich all unsere Buslinien weiter bedienen und haben für den Tagesausflug und die mehrtägigen Reisen aktuell einen neuen Katalog herausgebracht“, bestätigt die Chefin gegenüber der SZ. Nach wie vor werden zahlreiche Reiseziele angeboten und angefahren. Dabei zählt das Busunternehmern auf alle Angestellten, wobei es durchaus immer wieder auch Bedarf an neuen Leuten gibt, wie Marie-Luise Boinski sagt. „Wir sind noch nicht voll besetzt. Wer als Busfahrer bei uns anfangen will, auch als Quereinsteiger, kann sich gern bei uns melden.“ Dabei will man verstärkt auch auf eigenen Nachwuchs setzen. „Wir sind immer auf der Suche nach jungen Mitarbeitern. Einen Auszubildenden im Bereich des Kraftfahrers und einen im Tourismusbereich möchten wir gerne zum kommenden Ausbildungsjahr einstellen“, so die Geschäftsführerin.

Bald in vierter Generation

Dass die Chefin gerade viel um die Ohren hat, liegt nicht nur am neuen Reisekatalog, sondern auch an einer geplanten Übergabe. „Ich werde mein Unternehmen noch in diesem Jahr an meine Söhne André und René übergeben.“ Damit kommt im Familienunternehmen nun bereits die vierte Generation zum Tragen. Für ihre Söhne ist das natürlich eine große Herausforderung, die auf sie zukommt. „Wir wollen mit neuen Ideen die Firma weiter zukunftsfähig halten und modernisieren“, so René Boinski gegenüber SZ. So ist in diesem Jahr erstmals eine kulinarische Deutschlandrundreise im Programm. „Wir sind gespannt, wie dieses Angebot ankommt.“