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Rote Schule war einst Missionsschule

Ausstellung informiert über die Missionierung der Brüderunität von 1865 bis 1924 von Niesky aus.

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Die „Rote Schule“ an der Ödernitzer Straße kennt in Niesky jedermann. Sie dient(e) als Schule, Künstleratelier, Internat für Pädagogen oder Zufluchtsort seltener Fledermausarten. Dass sie aber ursprünglich das Zentrum der Missionarsausbildung der Brüdergemeine war, ist dagegen kaum bekannt.

Ein großes Stück Geschichte verbirgt sich hinter den alten Mauern. Schon seit Zinzendorfs Wirken müht sich die Brügergemeine, die Botschaft von Jesus Christus als dem „Heiland der Welt“ in die Herzen anderer Menschen und Völker zu tragen. Das vorige Jahrhundert stellte aber neue Anforderungen an die künftigen Missionare. So beschloss 1868 die Synode der Herrnhuter Brüdergemeine die Bildung einer eigenen Missionsschule.

Mit der Berufung von August von Drewitz als Direktor des „Missionsinstituts“ konnte die Arbeit am 1. Februar 1869 zunächst im Brüderhaus beginnen. Der Grundstein für das bekannte Backsteingebäude wurde 1885 gelegt und nach einer Erweiterung 1896 in die heutige Form gebracht.

Yvonne Trenkler, die an der Fernuniversität Hagen Literatur und Geschichte studiert, ist dem Thema nachgegangen. Im Rahmen einer Hausarbeit erarbeitete sie in Zusammenarbeit mit dem Völkerkundemuseum Herrnhut und dem Museum Niesky die Ausstellung, die vom 8. April bis zum 12. Juni in Niesky und danach in Herrnhut zu sehen sein wird. Der besondere Reiz der Ausstellung entsteht nicht nur durch ihr heimatgeschichtliches Profil, sondern auch durch die einmaligen Ausstellungsstücke und Fotografien aus den Missionsgebieten der Brüderunität. Diese vermitteln einen Eindruck vom Leben anderer Völker und Ethnien, fangen sie doch die Atmosphäre des damaligen Lebens lebendig ein. (SZ)

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 8. April, um 18 Uhr, im Museum Niesky, Zinzendorfplatz 8, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.