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Schadholz ist raus aus dem Stadtwald

Alle verfügbaren Kräfte wurden in Altenberg zusammengetrommelt. Es ging um mehr als umgestürzte Bäume.

Von Mandy Schaks
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Die großen Holzpolter in Altenberg machen jedem deutlich, wie groß die Schäden nach Sturm und Schneebruch waren.
Die großen Holzpolter in Altenberg machen jedem deutlich, wie groß die Schäden nach Sturm und Schneebruch waren. © Stadtverwaltung

Es sah zu Jahresbeginn chaotisch aus im Altenberger Stadtwald. Und hoffnungslos. Hunderte Kubikmeter Holz waren Naturgewalten zum Opfer gefallen. Und die nächste Katastrophe drohte mit dem Borkenkäfer. Jetzt ist Land in Sicht. Die Holzernte im Kommunalwald wurde Anfang Juli abgeschlossen – zunächst, vermeldet Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler). Dabei war das Ausmaß der Schäden viel größer, als angenommen wurde.

Die Experten gingen nach ersten Schätzungen von rund 1 000 Kubikmeter Schadholz aus. Doch tatsächlich waren noch viel mehr Bäume kaputt. Etwa 1 500 Kubikmeter Bruchholz mussten letztlich an der Sachsenhöhe in Bärenstein, an der Kohlhaukuppe in Geising, an der Max-Niklas-Straße und der Bundesstraße B 170 in Altenberg sowie im Raupennestgebiet weggeschafft werden. Bürgermeister Kirsten, seit rund 30 Jahren im Amt, kann sich nicht erinnern, dass so viel Schadholz schon einmal geborgen werden musste. Er glaubt, die Gründe dafür zu kennen.

„Der Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit im letzten Sommer haben unseren Wald in Gänze geschwächt“, so Kirsten. „Der starke, relativ nasse Schneefall vornehmlich Mitte Januar war dann zu viel für den schon geschwächten Wald, und Tausende Bäume knickten unter der Schneelast um, und die Stürme taten ihr Übriges.“ Kirsten erklärte die Beräumung des Schadholzes schnell zur Chefsache. Denn die Zeit drängte. Zum einen ging es darum, Gefahren im Wald für Ausflügler abzuwenden. Zum anderen stand die Zukunft der Tourismusbranche auf dem Spiel. „Wenn es uns nicht gelingt, das Schadholz sehr schnell aus den Wäldern zu bergen, dann ist dies die beste Angriffsfläche für Borkenkäfer und dann könnte unser 60-jähriger Fichtenbestand dem Borkenkäfer zum Opfer fallen“, warnte Kirsten. Die negativen Auswirkungen für den Erwerbszweig Tourismus wären nicht vorstellbar. Deshalb hat der Bürgermeister eng mit Stephan Göbel vom Forstbezirk Bärenfels und seinem Diplomforstwirt Kenny Lehmann im Rathaus das weitere Vorgehen abgestimmt. Alle verfügbaren Kräfte wurden eingesetzt, um das Schadholz aus dem Wald zu bekommen, bevor sich der Borkenkäfer ausbreitet. „Das ist uns mit vereinter Kraft gelungen“, so Kirsten. Er bedankt sich bei Vereinen, Feuerwehren, Selbstwerbern, dem Staatsforst und nicht zuletzt privaten Waldunternehmen, die alle mitgeholfen haben. Mit Muskelkraft allein sei die Aufgabe nicht zu bewältigen gewesen. Dazu brauchte es Spezialtechnik. Deshalb ist Kirsten froh, dass Siegmar Höhnel mit seinem ortsansässigen Holzrücke- und Einschlagsunternehmen noch kurzfristig gewonnen werden konnte. Die Stadt Altenberg wird in ihrem Wald in diesem Jahr nun kein Holz weiter einschlagen. Denn die Jahresmenge ist bereits erreicht.

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