Dresden. Zwar hat der größte Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn auch am dritten Tag zu Einschränkungen im Güterverkehr auf der Schiene gesorgt, die Schäden hielten sich aber in Grenzen.
Sachsens Wirtschaftsministerium sieht die Güterverkehrszentren (GVZ) in Leipzig, Dresden und Glauchau betroffen, da Züge ausgefallen seien. Der Ausfall sei aber nicht so hoch, weil viele Transporte über Privatbahnen liefen.
Nach einer SZ-Umfrage hatte der Streik meist keine oder nur geringe Auswirkungen. „Das kann am Montag schon ganz anders aussehen“, sagte Marlies Dreß von den Edelstahlwerken Schmees in Pirna. Die meisten Firmen transportieren kaum etwas mit der Bahn.
Produktionsausfälle durch den Bahnstreik drohen beim Görlitzer Süßwarenhersteller Hoinkis. Der Nachschub aus China stecke im Hamburger Hafen fest, hieß es. Bei weiteren Streiks könne es mit der Osterproduktion eng werden,
In der Lausitz sorgen sich die Braunkohlekraftwerke. Wenn der Kalk zur Rauchgasentschwefelung ausgehe, drohe ihre Abschaltung, hieß es bei Vattenfall Europe. Noch würden die Vorräte reichen.
Das Tanklager in Nossen wurde über Fremdfirmen versorgt. Ein Benzinengpass droht nicht. Dafür ist der Nachschub für das Stahlwerk in Riesa gefährdet. Bei den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe wurden zehn Mitarbeiter nach Hause geschickt. (SZ/mr/fh/ms/ue/um)