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Schandfleck verschwindet

Wo früher das Rathaus von Königswartha stand, wird demnächst gebaut. Geplant sind Parkplätze und viel Grün.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Königswartha. Zum Glück ist es derzeit trocken auf dem Platz an der B 96 in Königswartha zwischen Zoogeschäft und dem Figaro-Friseur. Aber ansonsten ist der Sandplatz schon öfter nach Regengüssen von Pfützen bedeckt gewesen. Die Leiterin der Bau- und Hauptverwaltung, Martina Nytsch, freut sich, dass dies bald ein Ende haben wird. Im jüngsten Gemeinderat stimmte die Mehrzahl der Räte der Vergabe der Bauleistungen an einen einheimischen Baubetrieb zu.

Entstehen sollen an dieser Stelle acht Parkplätze längs zur Fahrbahn, denn geparkt wird hier seit Längerem schon. Außerdem soll der Rest der Fläche zu einer grünen Oase werden. Sträucher und kleine Bäume sollen gepflanzt werden. Die derzeit im satten Grün leuchtende Kastanie wurde in die Planung mit einbezogen. Die Parkplätze des Zoogeschäfts sind davon nicht betroffen, denn dieses Flurstück gehört dem Eigentümer der Zoohandlung. Der Weg zwischen Haupt- und Konsumstraße soll mit einem kleinen Zaun begrenzt werden. Ob es auf dieser Fläche auch einmal eine Bank zum Ausruhen geben wird, ist noch nicht ganz klar. Auch wenn sich die Gemeinderäte das wünschen. „Wir haben leider in der vergangenen Zeit sehr schlechte Erfahrungen gemacht“, sagt Martina Nytsch. Ob es die Sitzgelegenheiten am Spielplatz vor dem Rathaus waren oder die Bäume am Gutsplatz: Es wird vermutet, dass es Jugendliche waren, die in blinder Zerstörungswut alles demoliert haben.

Auf dem Platz hat früher einmal das Rathaus von Königswartha gestanden. Martina Nytsch muss lächeln, wenn sie sich daran erinnert, dass sie 1985 dort zu arbeiten begonnen hat. 1997 ist die Verwaltung dann ins jetzige Haus gezogen, das früher einmal eine Schule war. Seitdem verfiel das Haus an der Hauptstraße immer mehr. Die Gemeinde hat das Grundstück und das Haus mehrfach zum Verkauf angeboten. Doch niemand wollte es haben. Deshalb wurde das Haus 2002 abgerissen. Seitdem wird hier wild geparkt.

Zwei Gegenstimmen

Nun also soll der letzte Schandfleck an der Durchfahrt von Königswartha verschwinden. Der Gemeinderat hat der Vergabe der Leistungen an den Baubetrieb Martin Stolle zugestimmt. Baubeginn soll der 7. Mai sein. Das Planungsbüro Exner und Schramm aus Bautzen hat fünf Firmen angeschrieben, drei haben ein Angebot abgegeben. Eine Firma musste ausgeschlossen werden. Deshalb standen zuletzt der Baubetrieb Vogel aus Weißenberg und Martin Stolle aus Königswartha. Entscheidend war dann die Bausumme. 47 500 Euro hat Stolle angeboten, Vogel stand bei 52 400 Euro. Die geschätzte Summe lag bei 38 800 Euro. Da beide Angebote darüber lagen, fragte Gemeinderat Thomas Schenk, ob denn so viel Geld überhaupt da ist. Da das Vorhaben noch aus Restmitteln der Ortskernsanierung finanziert wird, ist das Geld auch vorhanden, bestätigte Königswarthas Bürgermeister Swen Nowotny (CDU). Mit zwei Gegenstimmen und einer Stimmenthaltung ging der Auftrag an Martin Stolle. „Hauptsache, es kommen nicht wieder so viel Nachträge“, sagte eine Gemeinderätin aus Erfahrung.

Bereits Ende Mai soll laut jetziger Planung alles fertig sein. Wenn alles angewachsen ist, gibt es an dieser Stelle eine kleine Ruhe-Oase an der B 96.