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Schlechteste Fahrradstadt

Beim ADAC-Test zur Fahrradfreundlichkeit ist Dresden durchgefallen.

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Laut des Autoclubs ADAC ist Dresden neben Dortmund die schlechteste Großstadt in Sachen Fahrradfreundlichkeit. Das ist das Ergebnis eines Tests des Klubs. Die Experten haben im Oktober über mehrere Tage verschiedene Routen durch die Stadt abgefahren. Positiv sind ihnen Radfahrstreifen und Radwege beispielsweise an der Lingnerallee und am Fritz-Foerster-Platz aufgefallen, weil sie breiter als vorgegeben sind. Auch dass die Fahrradmitnahme in Bus und Bahn jederzeit möglich ist und es eine Radverkehrsbeauftragte im Rathaus gibt, wurde ausdrücklich gelobt.

Aber es gibt zu viele schwere Unfälle mit Radfahrern, im Jahr 2013 mit 914 Verletzten. Viele Radwege seien zu schmal, etwa an der Dohnaer oder an der Fritz-Reuter-Straße. Das gilt auch für die Sicherheitsstreifen, etwa an der Budapester oder der Teplitzer Straße. Schlechte Beläge, zu wenig Abstellplätze in der Innenstadt, fehlende Fahrradstationen, keine Serviceangebote wie Radroutenplaner im Internet und nicht ausreichende Verkehrssicherheitsanalysen, bemängeln die Tester.

Dresdens Radverkehrsbeauftragte Nora Ludwig kritisiert die späten Ergebnisse: „Im vergangenen Jahr wurde viel für den Fahrradverkehr getan.“ Es sei auch nicht ersichtlich, warum eine Stadt besser als eine andere abgeschnitten habe. Bei der Sicherheitsbewertung sei nicht eingeflossen, dass fast alle Nebenstraßen Tempo-30-Zonen seien. „Andere Städte beneiden Dresden darum“, so Ludwig. (SZ/awe)