Von Anja Gail

Andrea Wunderlich, Susanna Kirschner und Knut Lehmann ist es nicht schwergefallen, genug Leute für ihre Idee zusammenzutrommeln. Damit es einen festen Anker für ihre kleine Dorfgemeinschaft gibt, haben sie einen Verein gegründet.

Das Zoblitzer Fischerfest war nun, wenn man so will, die erste große Feuertaufe in Regie des neuen Schlossvereins. Dabei gab es in diesem Jahr schon zwei Aktionen, zu Ostern und im Sommer, mit denselben Akteuren, sagt Schatzmeister Knut Lehmann. Aber da war der Verein noch dabei, die letzten Schritte für seine offizielle Anerkennung durchzuziehen.

Und das war der schwierigere Teil der Übung, sagt Susanna Kirschner, stellvertretende Vereinschefin in Zoblitz. Denn die nötigen Behördengänge für eine Eintragung seien schon recht aufwendig. Dabei ist es beachtenswert, dass mit bisher 16 von 168 Einwohnern aus dem kleinen Reichenbacher Ortsteil im Verein fast jeder zehnte Zoblitzer dabei ist.

Die jüngsten Mitstreiter sind zwischen Anfang 30, die ältesten Rentner. Gefeiert wird in Zoblitz gern. Im alten Gutshaus, das fast alle im Ort „Schloss“ nennen, haben sich die Bedingungen dafür verbessert, seit die Stadt Reichenbach das Gebäude hat sanieren lassen. Jetzt teilen sich Dorfbewohner und Feuerwehr das große geräumige Haus.

Der Verein will vor allem die Aktionen, die bisher schon im Dorfgemeinschaftshaus organisiert wurden, fortsetzen und den Zusammenhalt im Ort ausbauen. Er hofft auch, dass er für die Zukunft junge Leute begeistern und sich damit den eigenen Nachwuchs sichern kann. Durch die Bindung der Einwohner an ihr Schloss fand sich auch schnell der Name für den Verein.

Ein eigenes Logo gibt es inzwischen auch. Es ist unter anderem auf der Tafel über der Haustür zu sehen. Susanna Kirschner hat dafür eine alte Ansicht des Gebäudes von einer Postkarte abgezeichnet. Ansonsten ist der Schlossverein im Dorfgemeinschaftshaus Nutzer wie alle anderen Mieter und Akteure auch. Die Vermietung der Räume läuft wie bisher über die Stadt Reichenbach.

Zum Fischerfest hat der Verein die Stände der Trödler und Händler, die Imbissbuden und die Hüpfburg für die Kinder direkt ans Schloss verlegt. Das hat funktioniert, sagt Knut Lehmann, zumal nach dem Abfischen die Dorfstraße für das Fest nicht mehr überquert werden musste. Ansonsten will es der Verein bei den bisherigen Aktionen belassen. Das fängt mit Fasching im Schloss an, geht über den Ostertanz und das Kinderfest bis hin zu Schweingrillen, Fischerfest und Silvesterball. Unter dem Dach des Vereins sollen nun auch die Nachmittage für die Senioren stattfinden.