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Schulverweigerer und ihre Motive

Leipzig. Den Motiven von Schulverweigerern wollen Wissenschaftler in Sachsen auf den Grund gehen. Um Kinder, die über zwei Jahre keine Schule mehr besucht oder schon nach der dritten Klasse resigniert haben, kümmern sich drei Modellprojekte in Dresden, Leipzig und Chemnitz.

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Leipzig. Den Motiven von Schulverweigerern wollen Wissenschaftler in Sachsen auf den Grund gehen. Um Kinder, die über zwei Jahre keine Schule mehr besucht oder schon nach der dritten Klasse resigniert haben, kümmern sich drei Modellprojekte in Dresden, Leipzig und Chemnitz. Diese Kinder sollen wieder an einen geregelten Tagesablauf herangeführt werden, sagte der Leipziger Pädagogikprofessor Wolfgang Mutzeck gestern.
Mit anonymen Befragungen komme man bei diesen Jugendlichen nicht weit, sagte Mutzeck. Daher arbeite im Leipziger Modellprojekt "Take off" eine Doktorandin, die direkt die Motive und Probleme der jungen Leute erforsche. Drei Mädchen und zehn Jungen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren werden auf ihren Wiedereinstieg in die Schule oder auf den Schritt ins Berufsleben vorbereitet.
Oft kämen die Jugendlichen aus zerrütteten Familien oder hätten verschiedene Probleme im Freundeskreis, die dann in gewohnheitsmäßiges Schuleschwänzen münden könnten. Niemand werde als Schulverweigerer geboren, betonte Mutzeck.
Die Leipziger Mädchen und Jungen werden in Vierer-Gruppen unter anderem in Deutsch, Mathe und Geografie unterrichtet. Der Schwerpunkt liege aber auf der praktischen Arbeit, zum Beispiel in der Holzwerkstatt. Landesweit werden nach Angaben des sächsischen Kultusministeriums rund 40 Jugendliche in solchen Modellen betreut. Das Leipziger Projekt arbeitet seit August 1998. (ADN)

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