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Sebnitz trauert um Bäckermeister

Lutz Gnauck ist gestorben. In Sebnitz war er nicht nur als Bäcker und Geschäftsmann bekannt, sondern auch für sein soziales Engagement.

Von Anja Weber
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So kennen ihn die Sebnitzer: Bäckermeister Lutz Gnauck. Der Chef des traditionsreichen Familienunternehmens ist gestorben.
So kennen ihn die Sebnitzer: Bäckermeister Lutz Gnauck. Der Chef des traditionsreichen Familienunternehmens ist gestorben. © Archivfoto: Steffen Unger

Die Sebnitzer werden ihn vermissen: Bäckermeister Lutz Gnauck, immer mit einem Lächeln im Gesicht, laut knatternd mit seinem dreirädrigen Auto unterwegs, in welches er wegen seiner Größe kaum hineinpasste. Er ist am 12. Dezember gestorben. Lutz Gnauck wurde nur 64 Jahre alt.

In Sebnitz und über die Stadtgrenzen hinaus war er bekannt als Bäckermeister und Chef des traditionsreichen Backhauses Gnauck, welches es als solches unter seiner Leitung seit 1986 gibt. Die Familientradition im Hause Gnauck reicht aber noch viel weiter zurück, auf das Jahr 1920, damals noch in Hertigswalde.  Sein Vater Gottfried legte dann 1946 den Grundstein für das Unternehmen am jetzigen Standort auf der Dr.-Steudner-Straße. Im Stammhaus wird nicht nur gebacken, sondern auch verkauft.

Lutz Gnauck hat es mit seiner Frau Dolores verstanden, die Geschäfte kontinuierlich zu erweitern, wobei er selbst mehr für das Handwerkliche zuständig war, also Brot, Brötchen Kuchen. Seine Tochter Susan Gnauck-Ufer steht für die filigrane Tortenkunst.  Angefangen hat er mit zehn Mitarbeitern, inzwischen sind es an die 40 in der Backstube, in den Filialen und in den Bäckerautos, die in den Dörfern rings um Sebnitz unterwegs sind.  

Großes Herz und viel soziales Engagement

Mit viel Ehrgeiz, Nähe zu seinen Kunden und klugen Entscheidungen manövrierte er das Unternehmen durch Höhen und Tiefen. Zum 30-jährigen Jubiläum konnte er eine positive Bilanz ziehen, freute sich darüber, dass ihm die Kunden treu geblieben sind, beziehungsweise wieder zurückkamen.

Bäckermeister Gnauck war mit seinem großen Herz auch für sein soziales Engagement bekannt. So beteiligte er sich unter anderem an der bundesweiten Nachwuchswerbung für die Feuerwehr. Von dem eigens geschaffenen Floriansbrot wurden pro verkauften Brotes 20 Cent an die Sebnitzer Jugendfeuerwehr gespendet.

Nicht die einzige Spendenaktion an der Lutz Gnauck beteiligt war. Vielen Sebnitzern wird auch die Aktion warme Kirche noch gut im Gedächtnis sein. Die Heizungsanlage in der Peter-Pauls-Kirche war defekt und musste dringend erneuert werden. Um Spenden einzuwerben, verkaufte das Backhaus ein spezielles Heizungsbrot. Pro verkauften Brotes wurden 50 Cent für die neue Heizung gestiftet.

Am Ende konnte Lutz Gnauck 1.500 Euro übergeben, dank seiner treuen Kunden. Dabei war er nie einer, der gerne im Rampenlicht stand. Lutz Gnauck war eher zurückhaltend, hat gerne geholfen ohne großen Rummel um seine Person oder um sein Unternehmen.

Und sicherlich hätte er noch so einige gute Ideen auf Lager gehabt. Seine Kunden, genauso wie seine Familie, seine Geschäftspartner und alle, die mit ihm zu tun hatten, werden Lutz Gnauck vermissen.

Die Trauerfeier findet am Sonnabend, dem 21. Dezember, 13 Uhr in der Peter-Pauls-Kirche in Sebnitz statt.

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