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Sebnitz lieferte Autokrane in die ganze Welt

Sebnitz. Von der Kirsten- Schmiede bis zum Abus Hebezeugwerk. Die Geschichte des Kranbaus in der Stadt Sebnitz.

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Von Herbert Bergmann

1949 erhält der Betrieb einen Auftrag zur Lieferung von 110 Autokranen vom Typ SIS IV für die Rote Armee als Reparationsleistung. In dieser Zeit wurden bereits für Bergbaubetriebe Förderwagen und Feldbahn-Muldenkippen in größeren Stückzahlen gefertigt. 1950 zieht das Abus-Hebezeugwerk Sebnitz mit seinen 384 Beschäftigten in die Räume der demontierten Papierfabrik Sebnitz. Erhebliche und schwierige Baumaßnahmen waren erforderlich, um die Räume für Zwecke des Maschinenbaus nutzen zu können. Im Februar 1951 richtete das Abus-Hebezeugwerk einen Hilferuf an alle Betriebe, „Normaleisenbahnschienen, auch in kleinen Mengen“ für den demontierten Gleisanschluss bereitzustellen.

Im Oktober 1951 wurde das Bahnanschlussgleis durch die Lieferung von Schienen durch die Maxhütte Unterwellenborn in Betrieb genommen. Die auf der Schandauer Straße 17 untergebrachte Schmiede zog 1954 als letzter Betriebsteil um. Produziert wurden Wagenheber, Kettenzüge, Elektro-Hubzüge, Krane für den Schiffbau, Längs- und Querslipanlagen für die DDR, ein Schiffshebewerk für Russe in Bulgarien, und Förderanlagen, -bänder für DDR-Kraftwerke. Es folgte die Entwicklung des ersten fahrbaren Kranes der DDR, des Traktordrehkranes, dann die Entwicklung von Autodrehkranen (ADK) und Mobildrehkräne (MDK) beginnend mit dem 5 und 6,3 t – Typ t – Typ „Panther, den 3 t-Typ „Puma“, und MDK 12,5, den 1,6 t ADK. Die Herstellung eines Hochbaukranes als Zusatzgerät für den ADK I/5 und ADK 6,3 war damals eine wertvolle Hilfe für die Bauindustrie.

Nachfrage größer als Platz

Autokrane wurden exportiert in die sozialistischen Länder bis Kuba sowie in die Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Schweden; Nahoststaaten und an afrikanische Länder, wo auch Service- Stützpunkte eingerichtet wurden. Von 1953 bis zum 1. Juli 1958 war dem Hebezeugwerk Sebnitz auch der Fenster- und Stahlbau Bautzen angegliedert. Der VEB Hebezeugwerk Sebnitz entwickelte auch einen Autodrehkran Hebedrehkran mit 12,5 t Tragkraft. Für die Serienfertigung reichten aber die Produktionsflächen im Sebnitzer Werk nicht. So wurde zum großen Bedauern der Beschäftigten die Produktion 1970 nach Magdeburg verlegt. Die Belegschaft des zu dieser Zeit 630 Arbeitskräfte zählenden Betriebes war damit nicht einverstanden. Eine Reihe Fachkräfte ging mit nach Magdeburg.

Während der Jahre des Bestehens des Hebezeugwerkes Sebnitz ging innerhalb der Gebäude und des Geländes der ehemaligen Papierfabrik Sebnitz ein laufender Auf-, Aus- und Umbau vonstatten, um der Entwicklung Rechnung zu tragen. Dazu gehörten auch die ständigen Verbesserungen der sozialen und gesundheitlichen Verbesserungen innerhalb und außerhalb des Betriebes, wie Kinderferienlager und das Ferienheim in Neu- Mukran.

wird fortgesetzt, die ersten beiden Teile erschienen am 28. Februar und 1. März