Von Thomas Möckel
Schüler des Sebnitzer Goethe-Gymnasiums haben sich jetzt auch solidarisch mit den Opfern der neuerlichen Elbeflut gezeigt. Die Abiturienten der Jahrgangsstufe 12 fuhren in der vergangenen Woche für einen Tag nach Bad Schandau, um nach dem Hochwasser mit aufzuräumen. „Eigentlich hätten sich die Schüler nach den anstrengenden Abiturprüfungen ausruhen können. Aber nein, sie wollten lieber helfen“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Christine Roscher. Die Fahrt nach Bad Schandau gelang spontan und unkompliziert, weil das Busunternehmen Puttrich aus Hohnstein die Schüler kostenlos ins Einsatzgebiet fuhr und auch wieder abholte. Es war nicht der einzige Einsatz der Gymnasiasten: Schon einige Tage zuvor hatte der Abschlussjahrgang 2013 einen Kuchenbasar organisiert, dessen Erlös den Flutopfern zugutekommen soll.
Und weil in Bad Schandau jede helfende Hand dringend benötigt wurde, sagte die Schule auch die für vergangene Woche geplante Biologie-Exkursion der Klasse 11 ab. Stattdessen entsandte die Bildungsstätte wieder 50 kräftige Helfer mit Schaufeln und Besen ins Flutgebiet. In diesem Fall sorgte die Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz (OVPS) dafür, dass die Schüler kostenlos nach Bad Schandau und wieder nach Hause fahren konnten.
Die Schüler der Klassen 5 bis 10 wollen ebenfalls gern die Betroffenen der diesjährigen Hochwasserkatastrophe unterstützen und erkundigten sich in der Schule nach Möglichkeiten. Die Bildungsstätte hatte spontan eine Idee: Am 26. Juni findet der nunmehr dritte Unesco-Sponsorenlauf des Gymnasiums statt. Laut Christine Roscher soll aus aktuellem Anlass ein Großteil des Geldes den Flutopfern im Raum Bad Schandau gespendet werden. Die Aktion funktioniert so: Die Schüler laufen im Waldstadion so viele Runden, wie sie können. Pro Runde zahlt einen Geldgeber einen bestimmten Betrag, am Schluss wird zusammengerechnet. Vor zwei Jahren beispielsweise kamen bei dem Lauf rund 10 000 Euro zusammen. Davon konnte damals die Operation eines indischen Mädchens bezahlt werden, das in Sebnitz behandelt wurde.
Das Gymnasium sucht nun noch dringend Sponsoren, die den Lauf unterstützen. „Wir wären außerordentlich dankbar“, sagt Christine Roscher, „wenn sich viele finden würden.“