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Sehnlicher Wunsch nach einem Spielplatz

Immer mehr Familien ziehen ins Preußische Viertel. Doch das hat einen Mangel. Es fehlt Platz, wo sich Kinder austoben können.

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© Norbert Millauer

Von Ulrike Kirsten

Einfach mal spontan auf den Spielplatz gehen, ist für Ilka Tätzsch und ihre Kinder unmöglich. Stattdessen erfordert der Ausflug immense Planung und nimmt gern einen ganzen Tag in Anspruch. „Das geht nicht mal so schnell, weil es bei uns im Preußischen Viertel weit und breit keinen Spielplatz gibt“, sagt Ilka Tätzsch. Die Nächsten in Reichweite sind auf der Talstraße oder am Alaunplatz, manchmal geht es mit der Fähre in die Johannstadt. „Gerade, wenn die Kinder noch klein sind, ist das schon ein ordentliches Stück Weg“, sagt Ilka Tätzsch, die auf der Löbauer Straße wohnt. Wie viele andere Eltern wünscht sie sich deshalb einen Spielplatz im Quartier.

„Es ist richtig, dass im Preußischen Viertel keine Spielplätze vorhanden sind, obwohl hier sehr viele Kinder leben. Zwei Gründe sind dazu auszumachen, fehlende geeignete städtische Grundstücke und finanzielle Mittel“, sagt Ines Pochert vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Sie ist für Planung, Entwurf und Neubau von Spielplätzen zuständig. Ilka Tätzsch und ihre Nachbarin Franziska Waurich haben längst eine mögliche Fläche ausfindig gemacht. Platz wäre auf dem Eckgrundstück Forst-/Zittauer Straße. Unterstützung finden sie bei den Neustädter FDP-Ortsbeiräten Michael Deutschmann und Benita Horst. Zwar ist die Fläche im Besitz der Stadt. „Sie ist aber nicht ideal, da relativ klein, an zwei Straßen gelegen und mit einem Baumbestand, der die Anordnung von Sand-, Fallschutzflächen und Geräten erschwert“, sagt Ines Pochert. Die Fläche sei aber auch nicht völlig ungeeignet. „Da Spielplätze baugenehmigungspflichtig sind, kann die Eignung nur im Antragsverfahren geklärt werden.“ Für den Standort Forst-/Zittauer Straße würden nach Schätzung des Amtes für Stadtgrün bis zu 70 000 Euro für Planung und Bau benötigt. „Diese Finanzen sind nicht angemeldet und können frühestens in den Doppelhaushalt 2017/18 eingebracht werden“, so Pochert.

Konkrete Pläne, im Preußischen Viertel einen Spielplatz zu bauen, verfolgt die Stadt zurzeit nicht. Im Spielplatzentwicklungskonzept wird der Jägerpark als möglicher Standort genannt. „Im Haushalt 2015/2016 ist der Neubau von Spielplätzen nicht vorgesehen“, erklärt Pochert. „Der Spielplatz im Jägerpark wurde von uns jedoch als Mehrbedarf für 2016 in Höhe von 80 000 Euro angemeldet. Darüber entscheidet aber letztlich der Stadtrat.“