Von Jan Lange
Für viele sind es nur ein paar Häuser entlang der B99. Manch einem Durchfahrenden wird vielleicht noch die prächtige Kirche von Leuba auffallen oder das riesige Klostergut. Doch dass es in dem kleinen Ostritzer Ortsteil jede Menge engagierte Menschen gibt, das wissen nicht so viele.
Zwei von ihnen sind Christa Geißler und Christa Wiedmer. Die zwei Leubaerinnen verbindet vor allem die Kirchgemeinde, beide singen im Kirchenchor. Bei Christa Geißler sind es mittlerweile 56 Jahre – 1953 hatte sie die damalige Kantorin Marta Neumann für den Chor geworben. „Ich habe immer gerne gesungen“, erzählt die 70-Jährige, die seit 1945 in Leuba wohnt.
Viele Jahre nur sieben Sänger
Die Begeisterung für die Musik erbte sie von ihrem Vater Georg Schenke, der sehr gerne Klavier spielte. „Mit dem Chor hatte ich viel Freude“, berichtet Christa Geißler weiter. Und dabei gab es auch Zeiten, in denen es nicht so gut um das Gesangsensemble stand. Viele Jahre zählte der Chor gerade mal sieben Sänger. „Wir haben uns durchgeschlagen“, sagt die Leubaerin. Die Ausdauer zahlte sich letztlich aus, heute gehören dem Kirchenchor wieder zwölf Sängerinnen an.
Eine von den „Neulingen“ ist Christa Wiedmer, die seit gut zwei Jahren mitsingt. Im Chor übernimmt die 69-Jährige die Alt-Stimme. Anfangs sei dies gar nicht so einfach gewesen, doch mittlerweile habe sie sich daran gewöhnt. Nachdem andere Sänger ausgeschieden waren, ließ sich Christa Wiedmer gerne für den Chor „verpflichten“. Schließlich ist sie mit der Kirchgemeinde schon immer eng verbunden gewesen. „Ich wurde kirchlich erzogen“, erzählt sie. Die Frau von Pfarrer Johannes Müller war zudem eine Cousine ihrer Mutter.
Aktiv im Kirchenvorstand brachte sich Christa Wiedmer allerdings erst ab Mitte der 90er Jahre ein. Dies hatte vor allem berufliche Gründe. Über 30 Jahre war sie im Betriebskonsum vom Kraftwerk Hagenwerder tätig. „In der ersten Zeit dauerte der Arbeitstag von früh um sechs bis abends halb zehn“, erklärt die 69-Jährige. Später schloss der Konsum dann bereits um acht. 1992 schloss der Konsum für immer seine Türen. So blieb Christa Wiedmer mehr Zeit, sich in ihrem Ort zu engagieren. Im Kirchenvorstand übernahm sie einige Jahre lang die Funktion der Schriftführerin. Bis zur stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes hat es Christa Geißler geschafft. Dies ist aber schon lange her, die meiste Zeit ihres insgesamt 30-jährigen Engagements war sie einfaches Mitglied. Mit der Vorstandswahl im Vorjahr sind Christa Geißler und Christa Wiedmer aus Altersgründen aus dem Kirchenvorstand ausgeschieden.
Engagiert bleiben die beiden aber nach wie vor, und das nicht nur im Chor. Christa Wiedmer kümmert sich um die monatlichen Rentnerfeiern, Christa Geißler hält die Gedenksteine um die Kirche sauber und organisiert jedes Jahr das Konfirmandenjubiläum, das immer im April nach Ostern stattfindet.