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Das Sicherheitsgefühl ist mittlerweile angeknackst

Matthias Klaus über den Polizeieinsatz am Donnerstag in Görlitz

Von Matthias Klaus
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Matthias Klaus
Matthias Klaus © Pawel Sosnowski

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Zeiten ändern. Was hätte eine ehrliche Haut vor, sagen wir 20 Jahren mit einem herrenlosen Koffer gemacht, den sie oder er im Zug gefunden hat? Klar: geschnappt und in das nächstgelegene Fundbüro gebracht. Oder zu einem Bahnmitarbeiter. Heute ist so etwas nahezu undenkbar. Im Hinterkopf schwingen sie immer mit, die Gedanken um Terror, Kofferbomber und ähnliche ungute Zeichen unserer heutigen Zeit. Das subjektive Sicherheitsgefühl, es ist gesunken, gegenteilige Beteuerungen der Politik hin oder her. Es muss nicht immer die Bundeshauptstadt sein, um dies zu erleben, ein herrenloser Trolley im Trilex von Dresden nach Görlitz reicht. Gut, die Angestellten der Bahn sind dazu angehalten, herrenlose Gepäckstücke der Polizei zu melden. Sicherheit geht vor in Zeiten wie diesen. Dass die Gefahr durchaus real ist, dafür gibt es Beispiele. 2003 etwa, als eine voll funktionsfähige Kofferbombe auf dem Dresdner Hauptbahnhof abgestellt wurde. Oder 2006, als zwei nicht funktionsfähige Bomben in Köln in Züge gebracht wurden. Zwei Fälle, unterschiedliche Motive. So lange es die latente Gefahr derartiger Anschläge gibt, werden die Experten der Bundespolizei weiter genug zu tun haben. Hoffentlich bleibt es bei eher harmlosen Einsätzen wie gestern in Görlitz.

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