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Sicherheitslücke beim Sportlerheim

Zum fünften Mal in vier Jahren ist beim Sportverein Schönau eingebrochen worden. Und die Unbekannten kannten sich aus.

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Von Anja Beutler

Aufgeben will Peter Ullmann nicht. Aber ein bisschen resigniert ist der Chef des Sportvereins Schönau-Berzdorf nun inzwischen schon: Zum fünften Mal in vier Jahren haben Unbekannte vor einigen Tagen das Sportlerheim auf dem Hutberg aufgebrochen. Zu holen gab es nur eines: Die Webkamera im Wert von 65 Euro, die der Verein nach den vergangenen Einbrüchen als Sicherheitsmaßnahme am Gebäude angebracht hatte. „Das Bier im Vereinsheim haben sie nicht angerührt und auch nichts durchwühlt“, berichtet der Vereins-Chef.

Aus all diesen Gründen wird im Verein viel spekuliert: Dass es Leute gewesen sein müssen, die genau wussten, dass dort die Kamera hängt und wie man sich bewegen muss, um nicht gefilmt zu werden, bis man die Technik abdecken kann. Auch, dass die Einbrecher ja scheinbar nichts gesucht haben – vielleicht also wussten, dass es nichts zu holen gibt – lässt bei manchem den Verdacht aufkommen, sei auffällig. Vielleicht gehe es den Unbekannten nur darum, den Verein böswillig zu ärgern? „Am Ende üben sie an unserem Vereinsheim das Einbrechen“, sagt Ullmann nicht ganz ohne Ironie. Aber der Gedanke lässt sich auch nicht so leicht abschütteln, schließlich haben seit 2011 Unbekannte dreimal Fenster und zweimal die Tür aufgebrochen. Mit brutaler Gewalt. Schaden hat der Verein deshalb auch diesmal ausreichend: Die Außen- und die Bürotür sind brutal eingeschlagen worden. Um die 2 000 Euro würde es kosten, das zu reparieren, hatte auch die Polizei mitgeteilt. Aber das haben die Sportvereinsmitglieder erst einmal anders geregelt. „Wir haben schon seit den ersten Einbrüchen nichts Wertvolles mehr im Vereinsheim, deshalb haben wir die Tür repariert und wieder eingebaut, nicht sofort erneuert“, sagt Ullmann.

Wie es weitergehen soll, wird demnächst auf einer Vorstandssitzung Thema sein. Eines scheint aber absehbar: Eine große Alarmanlage zu installieren ist wenig sinnvoll, weil es ja keine Wertgegenstände oder Bargeld zu stehlen gibt. Stattdessen hoffen die Sportler, dass es endlich gelingt, eine Spur von den Tätern zu finden, damit sie endlich gefasst werden können und Ruhe einkehrt. Denn die Ermittlungen der Polizei zu den anderen Einbrüchen sind alle ergebnislos eingestellt worden.