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Skateboard, Nachtschränkchen, Couchtisch

Beim Pilotprojekt „Juniormeister“ der Dresdner Handwerkskammer beteiligten sich auch Radeberger Schüler.

Von Rainer Könen
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Sie dürfen sich nun Juniormeister nennen, die drei Radeberger Schüler Florian Teich, Felix Höhme und Max Malik (v.l.n.r). Bei der Präsentation ihrer Werkstücke überzeugten die Jugendlichen der Ludwig-Richter-Oberschule die Jury von ihren handwerklichen Tä
Sie dürfen sich nun Juniormeister nennen, die drei Radeberger Schüler Florian Teich, Felix Höhme und Max Malik (v.l.n.r). Bei der Präsentation ihrer Werkstücke überzeugten die Jugendlichen der Ludwig-Richter-Oberschule die Jury von ihren handwerklichen Tä © Steffen Unger

Radeberg. Max Malik, Felix Höhme und Florian Teich haben eine große Leidenschaft: sie machen gerne in Holz. Oder anders ausgedrückt: Die drei 15-jährigen Radeberger Schüler sind mit diesem Werkstoff sehr vertraut und haben bereits konkrete Pläne, was sie nach der Schulzeit machen werden. Getreu dem Grundsatz, das Handwerk goldenen Boden hat – vor allem in diesen Zeiten, in denen man in Deutschland händeringend in vielen Branchen Fachkräfte sucht - wollen die Jugendlichen den Beruf des Tischlers respektive des Zimmermanns ergreifen.

So nahmen sie in den zurückliegenden Monaten sozusagen als Vorbereitung auf die bevorstehende Lehrzeit an einem Pilotprojekt der Dresdner Handwerkskammer teil. Gehörten zu den neun Teilnehmern dieses Projektes, die jüngst ausgezeichnet wurden. Die Jugendlichen, die die Radeberger Ludwig-Richter-Oberschule besuchen, dürfen sich nun Juniormeister nennen. Die Dresdner Handwerkskammer händigte den Schülern Juniormeisterbriefe aus. In vier Handwerksbereichen (Holz, Elektro, Metall und Raumausstattung) konnten sich die teilnehmenden Acht- und Neuntklässler versuchen. Nach dem Vorbild im Bereich Forschung und Wissenschaft will man bei der Handwerkskammer mit der Aktion den dringend benötigten Nachwuchs in der Branche fördern. „Die Jugendlichen sollen so Lust auf einen handwerklichen Beruf bekommen“, beschreibt es-Daniel Bagehorn, Pressereferent der Dresdner Handwerkskammer. Unter fachlicher Anleitung stellten die Schüler von März bis Mai Werkstücke her. Florian Teich baute sich ein Skateboard. Rund 30 Stunden brauchte er dafür. Benutzen wird er es aber nicht. „Ist für mich nur ein Deko-Element“, so der Jugendliche. Max Malik und Felix Höhme waren da pragmatischer herangegangen. Max Malik schuf einen kleinen Nachttisch. Er habe ein neues Bett bekommen, und dazu passe das kleine Möbelstück nun bestens. Auch Felix Höhme wird sein Meisterstück künftig nicht nur anschauen, sondern es nutzen. Er fertigte einen Couchtisch.

Zweite Runde im Herbst

Im Herbst 2017 beschloss man in der Landeshauptstadt Dresden gemeinsam mit der Handwerkskammer Dresden den Aktionsplan „Handwerk in Dresden 2025“ ins Leben zu rufen. Ziel: In den kommenden Jahren Soll unter anderem die Förderung des Handwerks wie auch Bildung und Qualifizierung im Focus stehen. Vor allem, um die rund 5 300 Handwerksbetriebe in der Landeshauptstadt zu stärken. Dazu wurde auch das Projekt „Juniormeister“ verabschiedet.

Als Felix Höhme davon erfuhr, stand für ihn sogleich fest, dass er mitmachen werde. Denn „meinen Berufswunsch, als Zimmermann zu arbeiten, den habe ich schon seit fünf Jahren.“ Mit Holz zu arbeiten, das liege ihm einfach. Dankbar war er auch über die fachmännische Betreuung eines Mentors, die er, wie auch die anderen Schüler. in den zurückliegenden Monaten erhielt. „Die Jugendlichen erfahren bei dieser Aktion auch, ob ihnen das Handwerkliche liegt“, so Pressereferent Bagehorn weiter. Bei den Radeberger Schülern gab es in dieser Hinsicht null Probleme. Nach den Sommerferien, so der Plan des Radeberger Schülertrios, wolle man sich nach einem geeigneten Praktikumsplatz umschauen.

Von den neun Teilnehmern entschieden sich sechs für den Bereich Holz, einer für Metall und zwei fertigten ihr Meisterstück im Elektrobereich. In den kommenden Herbstferien, im Oktober, startet die Handwerkskammer Dresden die zweite Juniormeister-Runde. Da können sich wieder Schüler der achten und neunten Klasse für dieses Projekt bewerben. Die drei Radeberger Oberschüler gehen somit entspannt in die Sommerfeien, wohlwissend, dass sie mit ihren Juniormeisterbriefen auf dem nach Fachkräften gierenden Arbeitsmarkt gute Chancen auf einen Job haben werden.