SZ +
Merken

Skiclub macht große Sprünge

Der Verein investiert kräftig in das Sohlander Skizentrum – obwohl richtige Winter in letzter Zeit oft ausgeblieben sind.

Teilen
Folgen
© Uwe Soeder

Von Katja Schäfer

In Sohland gibt es bald ein Skizentrum mit drei Schanzen. Auf der größten Schülerschanze werden Sportler etwa 35 Meter weit springen können. Daneben befindet sich eine kleinere Anlage für Kinder. Zudem entsteht eine Mini-Schanze für erste Sprungversuche.

Gegenwärtig ist das Gelände neben dem Abfahrtshang oberhalb der Schanzenbaude Baustelle. Im Juli begann die Sanierung der vier Jahrzehnte alten großen Schanze. Der Sohlander Skiclub hat lange um die Erneuerung gekämpft. Seit 2014 durfte nicht mehr darauf gesprungen werden, weil die Anlage Schäden aufwies und nicht den aktuellen Anforderungen entsprach. Seitdem müssen die Sportler zum Training weit fahren. Aber nicht mehr lange. Die alte Schanze wurde abgetragen, das Profil umgestaltet, der Auslauf verbreitert, der Holzunterbau durch Beton ersetzt, ein neuer Absprungtisch gebaut. Diese Woche ist der Anlauf betoniert worden.

Ehrenamtlichere Koordinator

Koordiniert werden die Arbeiten von Reiner Schwaar, der vor seinem Ruhestand bei den Firmen Lausitzer und Oppacher für Bauprojekte zuständig war. Als Skiclub-Chef Günther Rößler ihn um Unterstützung bat, sagte der Sohlander zu, ehrenamtlich die Projektleitung zu übernehmen. Denn es ist ihm wichtig, dass die Tradition gepflegt und fortgesetzt wird, die begann, als Manfred Knobloch und seine Mitstreiter vor über 80 Jahren den Skiclub gründeten und kurz darauf die erste Schanze bauten. Viele erfolgreiche Skisportler begannen ihre Laufbahn in Sohland. Auch Schwaars Sohn Falk, der es in der Nordischen Kombination (Skispringen und Langlauf) bis zu den Olympischen Spielen schaffte. Jetzt sammelt der Enkel Medaillen ein. „Ich bin froh, dem Verein etwas zurückgeben zu können“, sagt Reiner Schwaar. Zum Projektteam gehört mit Hilmar Hensel ein weiterer Ruheständler. Er war mit dabei, als sich der Skiclub nach der Wende neu gegründete, und kümmert sich jetzt beim Schanzenbau darum, dass das zur Verfügung stehende Geld ordnungsgemäß verwendet wird. Denn es bleibt nicht bei der Sanierung der großen Schanze, für die es Fördermittel gibt. Der Verein hat die Vision, ein ganzes Ski-Areal zu schaffen. „Dank übergroßer Unterstützung durch Firmen und Institutionen wird daraus Wirklichkeit“, betont Schwaar. Den Grundstein dafür legten die Firmen Straßenbau Schmidt aus Neusalza-Spremberg und Betonbau Peschel aus Sohland, die viele Arbeiten unentgeltlich ausführen. So kann der Verein auch die kleinere Schanze erneuern und eine Mini-Schanze bauen. Weitere Unterstützung wird noch benötigt. Denn es soll auch eine Anlage entstehen, die Skispringer zum Schanzenanlauf befördert, damit sie nicht mehr mit den Ski auf der Schulter hoch stapfen müssen. Außerdem ist eine Rollerstrecke geplant, die fürs sommerliche Langlauftraining aber auch jedermann fürs Inlineskaten zur Verfügung steht. Eine elektronische Anzeigetafel wird ebenfalls benötigt.

Dank an alle Helfer

Bei den Arbeiten packen Vereinsmitglieder und Eltern junger Skisportler mit an. Sie helfen zum Beispiel bei der Befestigung von Platten, die den Aufsprunghang und den Auslauf der Schanze umranden. Bald beginnen sie unter Anleitung der finnischen Lieferfirma mit der Montage von Kunststoffmatten, die die Schanzen ganzjährig nutzbar machen. „Allen Helfern und Sponsoren gilt großer Dank. Auch den Behörden, die uns beim Überwinden von Hindernissen unterstützen, zum Beispiel Arbeiten im Schutzgebiet ermöglichen“, sagt Reiner Schwaar. Komplett fertig sein soll das Ski-Areal Sohland – so der künftige Name – Mitte nächsten Jahres. „Es ist nicht nur für den Verein, sondern für die Gemeinde und den Landkreis von Bedeutung“, ist Reiner Schwaar überzeugt. Trotz der Bauarbeiten findet Training statt; Dienstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr. Kinder, die Interesse am Skisport haben, sind herzlich zum Schnuppern willkommen.

www.skiclub-sohland.de