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Skistart im Böhmischen Erzgebirge

Es fehlt weiterhin Schnee, aber jetzt stimmen die Temperaturen.

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Petr Hönig vom Skigebiet am Bournák (Stürmer) wirft die Schneekanonen an.  Fotos: Egbert Kamprath
Petr Hönig vom Skigebiet am Bournák (Stürmer) wirft die Schneekanonen an. Fotos: Egbert Kamprath © Egbert Kamprath

Am Sonnabend und damit fast zwei Monate nach dem meteorologischen Winterbeginn geht im tschechischen Skigebiet am Bouřňák (Stürmer) die Saison richtig los. Die steilste Piste des Erzgebirges, der 700 Meter lange sogenannte „Slálomák“ (deutsch: Slalomhang), wird eröffnet. Zwar lässt der Schnee immer noch auf sich warten. Jedoch sind die Temperaturen inzwischen deutlich unter Null gefallen, was die Produktion von Kunstschnee erlaubt. „Die Lifte laufen Samstag und Sonntag von 9 bis 16 Uhr“, kündigt Petr Hönig vom Skigebiet an. Am Donnerstagmorgen zeugten einige Schneeberge auf der Piste schon von intensiver Kunstschneeproduktion. Im Auslauf war aber noch keine zusammenhängende Schneedecke zu sehen.

Trotzdem ist Hönig guter Dinge. „Punkt 16 Uhr werfen wir die Kanonen an und dann wird weiter Schnee produziert“, sagt er. Dann fällt nämlich die Temperatur auf minus vier Grad, die Mindesttemperatur in dem Skigebiet, um Schnee zu produzieren. Auch von Freitag zu Sonnabend sind Temperaturen von deutlich unter vier Grad vorhergesagt. Schon länger geöffnet ist im Skigebiet die Kinderpiste Údolíčko. Auf dem knapp 400 Meter langen Hang tummeln sich in der Woche vor allem Schulklassen.

Der „Slalomák“ ist der steilste Hang des Erzgebirges und ab Sonnabend in Betrieb.
Der „Slalomák“ ist der steilste Hang des Erzgebirges und ab Sonnabend in Betrieb. © Egbert Kamprath

An die Eröffnung von noch mehr Pisten ist im Moment aber erst einmal nicht zu denken. „Die krassen Temperaturschwankungen machen uns zu schaffen“, räumt Hönig ein. Ein Wechsel von minus vier auf plus sieben an einem Tag ist derzeit keine Seltenheit. Kommende Woche soll es zudem wieder wärmer werden. „Wir wären also froh, wenn wir den Schnee wenigstens auf dem Slálomák halten können“, hofft Hönig.

Der liegt günstig in nordöstliche Richtung. Die zweite große Piste, auf der noch Kunstschnee produziert werden kann, geht dagegen Richtung Süden. Außerdem ist die veraltete Beschneiungstechnik im Skigebiet ein Problem. Neuere Technik könnte bereits bei geringeren Minusgraden Schnee produzieren. Nicht so am Stürmer. „Wir operieren hier noch mit Schläuchen und alten Schneekanonen. Andere Gebiete sind mit automatischen Kunstschneeanlagen ausgestattet. Das ist für uns noch Zukunftsmusik“, sagt Hönig. Er rechnet bis zum Pistenstart mit einer stabilen Schneedecke um die 30 bis 40 Zentimeter. Als kleinen Bonus gibt es auf den Skipass eine Ermäßigung von zehn Prozent.

© SZ

Erstmals in diesem Winter läuft am Sonnabend auch der Sessellift im Skigebiet Telnice. „Wir präparieren die Piste Macháček“, bestätigt Jindřich Holinger vom Skigebiet, wo bisher nur der Kinderhang in Betrieb war. Auf den Saisonstart am Wochenende hofft auch immer noch Český Jiřetín (Georgenthal). Die Piste „U Kostela“ wird derzeit intensiv beschneit. „Ob es reicht, wissen wir aber erst am Freitag“, sagt Jiří Drahorád. Darüber wird das Skigebiet auf seiner Webseite und bei Facebook unterrichten. Für zwei weitere Pisten im Skigebiet gibt es aber keine Beschneiungstechnik, weshalb mit ihrer Eröffnung auf Naturschnee gewartet werden muss. Das gilt auch für den Skihang am Komáří Vížka (Mückentürmchen), der über keine Kunstschneeanlagen verfügt.

Unverändert in Betrieb ist das Skigebiet Klíny (Göhren). Dort läuft allerdings nur der kleine Tellerlift. Für den Sessellift fehlt noch immer ausreichend Schnee. Für das einzig schneesichere Skigebiet im Erzgebirge muss man bis zum Klínovec (Keilberg) fahren, wo derzeit 15 Pisten mit 16 Kilometer Gesamtlänge in Betrieb sind.

Noch trüber ist die Situation in der Lausitz. Einzig in Polevsko (Blottendorf) laufen derzeit die Schneekanonen. „Für eine Eröffnung am Wochenende wird das aber nicht reichen“, bedauert Eigentümer Petr Správka. In Horní Podluží wurde noch nicht mit der Beschneiung begonnen, am Jedlová (Tannenberg) gibt es keine Beschneiungsanlage und das Skigebiet in Prácheň (Parchen) ist seit diesem Winter ganz geschlossen. Einzige Alternative in der Region ist der Ještěd (Jeschken), wo drei Pisten geöffnet sind.

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