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So sehen die Pläne für Sommerski aus

Im September soll für die Rollerbahn der Schmiedeberger Biathleten Baubeginn sein. Dem ging ein langer Kampf voraus.

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Von Franz Herz

Eine Bautafel steht schon am Stadion in Schmiedeberg. Sie zeigt, wie die neue Rollerbahn dort verlaufen wird. Jetzt hoffen die Verantwortlichen im Verein auf die Baugenehmigung. Matthias Böhme erwartet das Papier in den nächsten Tagen. Er kümmert sich im Auftrag der Abteilung Ski der SG Stahl Schmiedeberg um das Bauvorhaben. Das macht er ehrenamtlich für den Verein, bei dem auch sein Sohn trainiert.

Wenn die Genehmigung kommt, wird es sehr schnell gehen. Die Arbeiten werden ausgeschrieben, und im September werden die Bauleute anrücken. Noch im Herbst soll die Bahn fertig sein. „Das ist kein kompliziertes Bauvorhaben“, erläutert Matthias Beck, der Abteilungsleiter Ski bei der SG Stahl. Der Untergrund muss vorbereitet werden. Darauf kommt eine Asphaltdecke, und entlang der Strecke werden Elektroleitungen für Flutlicht verlegt. Die Bahn führt zwischen dem großen Sportplatz und der Bimmelbahnstrecke entlang, dann weiter am Hartplatz vorbei, und hinter diesem ist eine Schleife eingebaut. Das Ziel der Planung war, eine möglichst lange Strecke auf dem zur Verfügung stehenden Platz unterzubringen, wie Böhme erläutert. Die Schleife führt wieder zurück. Am Hartplatz wird eine Strecke für Strafrunden eingerichtet und ein neuer Schießstand mit 22 Bahnen. Das ist der zweite Schießstand im Gießerei-Sportpark. Vorne am Stadion steht bereits einer mit vier Schießbahnen. „Damit sind wir auch zufrieden. Aber der neue Stand verbessert die Trainingsmöglichkeiten enorm“, sagt Matthias Beck, der Abteilungsleiter Ski bei der SG Stahl.

Die neue Bahn mit 960 Meter Länge kommt in erster Linie den jungen Biathleten vom Talentstützpunkt in Schmiedeberg zugute. Nachwuchssportler im Alter von drei bis 15 Jahre üben in Schmiedeberg. Die Besten von ihnen wechseln danach zum Training nach Altenberg.

Aber auch andere Sportarten sind auf der Bahn möglich wie Skilanglauf oder Cross. Schmiedeberg kann sogar als Ausweichstrecke für die Sportler aus Zinnwald dienen, beispielsweise in der Übergangszeit, wenn in Zinnwald beschneit wird und niemand auf die Strecke darf.

Bisher nutzen die Schmiedeberger die Hochwaldstraße zum Rollertraining. Die fünf Kilometer lange Waldstrecke ist dafür durchaus geeignet, aber etwas abgelegen. Eltern und Trainer müssen sich immer kümmern, wie sie die Kinder in den Hochwald und zurück fahren. Eine Trainingsmöglichkeit am Stadion, wo auch alle anderen Sportmöglichkeiten vorhanden sind, ist wesentlich besser.

Das Projekt haben die Verantwortlichen bei der SG Stahl vor drei Jahren in einer Blitzaktion entwickelt und es Umweltminister Kupfer bei einem Besuch in Schmiedeberg vorgestellt. Seitdem kämpfen sie darum, die Idee zu verwirklichen.

Zwischendurch wechselte noch der Bauherr. Die Gemeinde Schmiedeberg wollte die Bahn schon im vergangenen Jahr bauen. Das lag nahe. Denn die Kommune ist Eigentümer des Stadions und der Flächen ringsherum, wo die Rollerbahn hin soll. Doch sie bekommt nicht die günstigen Fördersätze wie der Sportverein. Darum haben sich beide geeinigt. Die Kommune, seit der Eingemeindung ist das die Stadt Dippoldiswalde, verpachtet die Fläche für die Rollerbahn an den Verein.

Dort baut jetzt die SG Stahl. Sie bekommt die Fördergelder aus dem Topf für Sportvereine. Dort ist mehr zu holen als aus dem Topf für die Städte und Gemeinden. Die Gemeinde Schmiedeberg hat ihren Eigenanteil der Finanzierung auch an den Verein übergeben. Als die Planung noch bei der Gemeinde lag, rechnete sie mit Gesamtkosten von 275 000 Euro für die Rollerbahn.