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„Solide Politik bringt auch neue Einwohner“

Ulf Roscher führt die 16-köpfige Kandidatenliste der CDU zur Gemeinderatswahl an. Die SZ sprach mit ihm über deren Ziele.

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Von Mario Heinke

Der Leutersdorfer Ulf Roscher ist seit sechs Jahren CDU-Ortsvorsitzender und einer von zwei Stellvertretern von Bürgermeister Bruno Scholze. Der 44-Jährige ist Kundenberater bei einer Krankenkasse und erklärt, was die CDU in der Gemeinde vorhat.

Ulf Roscher (oben) vor seinem sanierten Umgebindehaus. Der Stellvertreter des Bürgermeisters hat eine lange Kandidatenliste aufgestellt, mit der die CDU zur Kommunalwahl am 25. Mai antreten wird. Nur fünf der Bewerber sind CDU-Parteimitglieder. Die weiter
Ulf Roscher (oben) vor seinem sanierten Umgebindehaus. Der Stellvertreter des Bürgermeisters hat eine lange Kandidatenliste aufgestellt, mit der die CDU zur Kommunalwahl am 25. Mai antreten wird. Nur fünf der Bewerber sind CDU-Parteimitglieder. Die weiter © SZ Thomas Eichler

Herr Roscher, die CDU stellt 84 Prozent aller Kandidaten für den Gemeinderat. Die Leutersdorfer haben nicht gerade eine große Auswahl an politischen Kräften. Wie erklären Sie sich das?

Das ist wohl historische bedingt. Schon zu DDR-Zeiten gab es in Leutersdorf eine starke Ortsgruppe der CDU. Warum andere politischen Kräfte neben der CDU und den Freien Wählern keine Kandidaten aufstellen, kann ich Ihnen nicht sagen.

Gibt es in der Gemeinde keine Linken oder Grüne?

Doch, doch. In der jetzigen Legislaturperiode haben wir auch einen Gemeinderat mit dem Mandat der Linken im Gemeinderat.

In den Gemeinderatssitzungen besteht in der Regel ungetrübte Einigkeit. Sind die Leutersdorfer besonders harmoniebedürftig?

Sind wir das nicht alle? Es gibt keine Fraktionen im Gemeinderat. Von den 16 Kandidaten, die wir aufgestellt haben, sind nur fünf Parteimitglieder der CDU. Jeder Rat ist nur seinem Gewissen verpflichtet, da haben parteipolitische Grabenkämpfe keinen Platz. Gibt es Probleme, werden die im freundschaftlichen Miteinander geklärt - zum Wohle der Gemeinde. Das war bisher so und wird hoffentlich so bleiben. Ich würde jedenfalls mit jedem Gemeinderat ein Bier trinken.

Wie bewerten Sie die Arbeit des Gemeinderates in der zurückliegenden Legislaturperiode?

Sehr positiv, wir haben viel geschafft. Das Altersheim ist fertig, alles ist auf dem neuesten Stand. Das ist auch ein Verdienst der guten Arbeit in der Gemeindeverwaltung. Ohne deren Engagement ginge gar nichts, unsere Verwaltung arbeitet zielstrebig und effizient.

Die Gemeinde hat hohe Rücklagen angesammelt. Bürgermeister Scholze ist besonders stolz darauf. Halten Sie diese Sparpolitik für richtig?

Wir machen keine reine Sparpolitik, auch wenn das immer wieder so dargestellt wird. Wir haben allein im vergangenen Jahr rund 1,5 Millionen Euro investiert. Das ist für eine Gemeinde unserer Größenordnung nicht wenig. Wir schauen eben besonders darauf, dass öffentliche Gelder sinnvoll und nachhaltig ausgegeben werden. Das ist wie im Privaten, es muss nicht immer der Mercedes sein. Manchmal tut es auch noch ein Gebrauchter einer kleineren Marke.

Welche Ziele hat sich die CDU in der Gemeinde für die kommende Legislaturperiode gestellt?

Die erfolgreiche Finanzpolitik werden wir auch in Zukunft fortsetzen, genau auf Einnahmen und Ausgaben schauen. Wir wollen auch weiterhin keine Schulden machen. Das ist wichtig, es versetzt uns in die Lage, die niedrigen Hebesätze bei der Grund- und Gewerbesteuer zu halten. Davon profitieren im Endeffekt alle in der Gemeinde und nur so können wir den erreichten Standard sichern.

Wie wollen Sie dem Bevölkerungsrückgang entgegenwirken?

Wir haben in den zurückliegenden Jahren viel für die Kinder getan. Die Kindertagesstätte ist von der Gemeinde auf eigene Kosten und ohne Fördermittel errichtet worden. Die Schule ist ausgebaut und die Sportstätten sind gut ausgestattet. Das spricht sich rum. Deshalb gibt es auch immer wieder junge Leute, die im Ort bauen. Solide Politik bringt auch neue Einwohner. Dennoch werden wir den Trend nicht völlig umdrehen können.

Wie haben Sie Ihre Kandidaten zusammengestellt?

Wir haben fünf Frauen, Vertreter aus allen Ortsteilen, einen jungen Kandidaten, Unternehmer und Gewerbetreibende auf der Liste. Ich denke, das ist eine gute Mischung.

Was glauben Sie, wie wird Leutersdorf in 10 Jahren aussehen?

Bis dahin sind die letzten wenigen Schandflecken in unserer Gemeinde verschwunden und den Leutersdorfern und Spitzkunnersdorfern geht es gut.